Äthiopischer Bischof feiert Gottesdienst in Frankfurt
Der äthiopische Bischof Seyoum Fransua hat sich gegen Rassismus und Diskriminierung ausgesprochen und für gegenseitige Akzeptanz geworben. „Wenn wir andere akzeptieren, dann akzeptieren wir Gott in unserem Leben“, sagte Bischof Seyoum am Sonntag, 23. September, in Frankfurt bei einem Gottesdienst mit Christen aus Eritrea, Äthiopien und Deutschland anlässlich des Sonntags der Weltmission im Oktober. Es sei nicht hinnehmbar, dass Menschen aufgrund von Religion, Rasse, Hautfarbe oder Geschlecht diskriminiert würden, betonte der katholische Bischof in der Kirche Santa Familia in Frankfurt. Oft litten die Betroffenen. Die Gläubigen bat er, nicht gleichgültig gegenüber der Lebenssituation von Benachteiligten zu sein. Vielmehr sei es Aufgabe jedes Gläubigen, sich für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung einzusetzen. Den Menschen in Deutschland dankte er dafür, dass sie Geflüchteten eine neue Heimat schenkten und Menschen in Not helfen.
Bischof Seyoum Fransua ist Bischof des katholischen Apostolischen Vikariats Hosanna in Äthiopien. Der Anteil der Katholiken in dem Land beträgt in dem ostafrikanischen Land weniger als 1 Prozent. Auf Einladung des katholischen Hilfswerkes missio besucht Bischof Seyoum Fransua noch bis zum 28. September das Bistum Limburg. Nach dem Gottesdienst kam es zu einer Begegnung zwischen Katholiken aus Eritrea, Äthiopien und aus Deutschland. Neben äthiopischem Essen gab es auch eine traditionelle Kaffeezeremonie. Bei dem Treffen sprachen Äthiopier und Eritreer mit dem Bischof auch über deren Flucht und Lebenssituation in Deutschland. Der Bischof betonte, dass ihn die Begegnung mit Menschen aus Eritrea und Äthiopien besonders froh mache. Äthiopien und Eritrea lagen lange im Streit. Mehr als 100.000 Menschen verloren durch einen Krieg 1998 bis 2000 ihr Leben. Im Juli schlossen die beiden Länder nun Frieden.
Die Kollekte zum Sonntag der Weltmission ist die größte globale Solidaritätsaktion der Katholiken. Gläubige in rund 100 Ländern spenden für die Arbeit der etwa 1.160 Projekte der ärmeren Diözesen in Afrika, Asien und Ozeanien. Die Diözesen finanzieren daraus Ausbildung, Seelsorge und Infrastruktur mit. Der Sonntag der Weltmission wird im Bistum Limburg am 28. Oktober gefeiert. Mit verschiedenen Veranstaltungen im Oktober informieren Pfarreien über das diesjährige Beispielland Äthiopien.
Das Leben der Menschen im Südwesten des Landes sei von Armut geprägt, sagte der Bischof. Etwa 80 Prozent der Menschen lebten von der Landwirtschaft. Dürren und Missernten zwängen sie aber zur Flucht. Auf dem Weg nach Europa oder Südafrika verlieren viele ihr Leben. Mädchen, die keinerlei Bildung haben, versuchten häufig eine Anstellung als Hausangestellte in Saudi-Arabien zu finden. Dort würden sie aber ohne Rechte sein und als moderne Sklaven ausgebeutet werden. Die katholische Kirche in Äthiopien setzt sich laut Bischof Seyoum Fransua für einen besseren Zugang zu Bildung sowie für Versöhnung und Frieden zwischen den etwa 80 verschiedenen Ethnien ein.