Asylant, Flüchtlingswelle, Wirtschaftsflüchtling
Das Schicksal Geflüchteter trifft medial wie gesellschaftlich-politisch auf reges Interesse. Dabei fällt auf: Viele Menschen, egal ob Helfer, Journalisten oder Politiker, sind beim Sprachgebrauch zu Flucht und Migration unsicher. Mitunter tauchen in der Berichterstattung und in Talkrunden Begriffe auf, die entweder verfälschend oder gar diskriminierend sind. Der Caritasverband Frankfurt hat bereits 2016 eine Arbeitshilfe veröffentlicht, die in diesem Zusammenhang den Blick schärfen will für eine differenzierte, sensible und menschenwürdige Sprache. Da der irreführende Sprachgebrauch sich (leider) seitdem kaum gewandelt hat, ist die kurze Handreichung immernoch aktuell.
Sie thematisiert unter anderem die Unterschiede von Flucht und Migration und geht auf Begriffe wie zum Beispiel Asylant, Wirtschaftsflüchtling, Flüchtling und Asylbewerber ein. Dabei wird herausgestellt, dass verschiedene Bezeichnungen diffamieren, kriminalisieren oder schlicht falsch sind.
"Die Worte, die wir benutzen, haben Einfluss auf das politisch Denkbare und Umsetzbare. Daher sollten wir im Sinne der eigenen Glaubwürdigkeit ein Interesse daran haben, reflektierte Begriffe aktiv in den öffentlichen Diskurs einzubringen", schreiben die Autoren. Das Papier stelle keine Sprachregelung dar, sondern verstehe sich als einen Impuls zu einem sensiblen Sprachgebrauch. (PM)