13.02.2014
Gemeinsam unterwegs
MARIENRACHDORF - Formal bilden die Kirchorte Hartenfels, Herschbach, Schenkelberg, Marienhausen, Marienrachdorf, Sessenhausen, Selters und Weidenhahn die neue Pfarrei Sankt Anna bereits seit dem 1. Januar. Am 8. Februar feierten die Gemeindemitglieder ihren Zusammenschluss unter dem Motto "Gemeinsam unterwegs" in einem Gründungsgottesdienst mit Weihbischof Dr. Thomas Löhr.
Gemeinsam unterwegs sind die Kirchorte zum Teil bereits seit 2009, als der Pastorale Raum Herschbach-Selters den Weg zur Pfarreiwerdung begann. Anfang 2013 - etwa ein Jahr nach deren Zusammenschluss - fiel die Entscheidung, die so entstandene Pfarrei Sankt Anna noch zu erweitern und mit der Pfarrei Sankt Peter und Paul Weidenfels zur Pfarrei neuen Typs zu fusionieren. Auf den Erfahrungen aus dem ersten Zusammenschluss aufbauend, ließ sich der gemeinsame Prozess zügig gestalten. Die Gremien lernten sich kennen, man beging Feste miteinander. Im August 2013 feierten die Kirchorte im Zuge der Kirmes in Weidenhahn "Verlobung", im Oktober wurde ein gemeinsamer Haushalt aufgestellt, der Pfarreivertrag unterschrieben. Haupt- und Ehrenamtliche bedienen sich gleichermaßen des Bildes einer Familiengründung, um die Pfarreiwerdung zu beschreiben. Nach einer kurzen Verlobungszeit und der Hochzeit der beiden Pfarreien Sankt Anna und Sankt Peter und Paul würde nun die Geburt des Babys "Sankt Anna" gefeiert, erläuterten Hans-Jürgen Adler und Gisbert Wisser vom neuen Pfarrgemeinderat bei der Begrüßung zum Festgottesdienst.
"Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt"
Das auch im Pfarreilied aufgegriffene Thema des Sonntagsevangeliums legte Weihbischof Löhr für die Situation in der neuen Pfarrei aus: "Genau ihr Gläubigen seid das Salz der Erde und das Licht der Welt". Er lobte das engagierte Mitwirken der Katholiken von Sankt Anna im Pfarreiwerdungsprozess. Allen die Freude des Evangeliums zu verkünden, sei Auftrag der Kirche. "Wir sind oft viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt", räumte Löhr ein. Die lokale Kirchenentwicklung sei ein Schritt zu den Menschen.
Mehr Nähe zum Menschen durch weniger Bürokratie
"Altes fällt weg, Neues entsteht", beschreibt Pfarrer Marcus Fischer den vollzogenen strukturellen Wandel. Das sei in 2000 Jahren Kirchengeschichte ein ganz normaler Prozess. Der Abbau von Bürokratie und die Stärkung des Ehrenamtes schaffe Nähe zu den Menschen. "Der Kirchort mit seinem Ortspatron darf lebendiger Teil des Ganzen sein, das unter dem Dachnamen Sankt Anna steht", erläutert Fischer, der die neue Pfarrei zusammen mit Pfarrer Michael Pauly leitet. In der Praxis werde dies beispielsweise bei Veranstaltungen sichtbar werden, bei denen jeder Kirchort einmal Gastgeber für alle sein werde.
In Sankt Anna gibt es nun acht Kirchorte und drei Kapellenstandorte für die etwa 8000 auf etwa 150 Quadratkilometern lebenden Katholiken. Weitere Informationen zur Pfarrei finden sich auf <link http: www.pfarrei-st-anna.de>www.pfarrei-st-anna.de, Eindrücke vom Festgottesdienst in der Bildergalerie. (hk)