Ade Klaus zu Gott hin
LIMBURG.- In einem feierlichen Requiem hat das Bistum Limburg am Samstag, 19. März, Abschied genommen von Klaus Knubben. Der ehemalige Domkantor, der 28 Jahre lang die Limburger Domsingknaben leitete, war am 15. März, plötzlich und völlig unerwartet im Alter von 68 Jahren verstorben. Die bewegende Liturgie mit Domdekan Prälat Dr. Günther Geis im Hohen Dom zu Limburg feierten mehrere hundert Familienangehörige, Freunde, Weggefährten sowie aktive und ehemalige Limburger Domsingknaben mit. Der Chor stand dieses Mal unter der Leitung von Wilhelm Gries, dem langjährigen Stellvertreter Knubbens und Stimmbildner der Domsingknaben. Sie sangen unter anderem Werke aus dem Requiem von Gabriel Fauré und ein Lieblingsstück Knubbens "Unser Leben ist ein Schatten" von Johann Sebastian Bach.
Trost schöpfen aus der Botschaft des Glaubens
Domdekan Geis sprach der Familie zum Beginn der Liturgie sein Mitgefühl und seine Anteilnahme aus. "Keiner konnte seinen plötzlichen und unerwarteten Tod so richtig fassen. Wir waren bestürzt. Ein böser Traum ist Wirklichkeit geworden. Wir weinen und sind traurig, da uns die Nähe, die Liebe und die Freundschaft Klaus Knubbens fehlt", sagte Geis. Er blickte auf das segensreiche Wirken des Domkantors. Als Leiter der Domsingknaben habe Knubben, hunderte freudige und traurige Anlässe im Limburger Dom musikalisch mitbegleitet. Die Kraft dafür, gab ihm sein Glauben. Ein Glauben, der auf die Botschaft vom Tod und von der Auferstehung gründet. "Diese Botschaft kann uns Christen Trost schenken und diese Botschaft hat das Leben von Klaus Knubben durchtragen", so Geis.
Ein ganzer Mensch
Pfarrer Kurt Weigel, ein langjähriger Freund Knubbens, würdigte den Verstorbene in seiner Predigt als "einen ganzen Menschen" mit vielseitigen Begabungen und Interessen. Er sei welterfahren und doch heimatverbunden gewesen. Er konnte mal ruppig sein und war doch liebevoll. Er konnte genießen und war doch diszipliniert. "Klaus war ein leidenschaftlicher Mensch", so Weigel. Ein Mensch, der das, was er tat, liebte, so wie das Leben. Knubben sei auch ein gläubiger Mensch gewesen, dem das Lob Gottes wichtig war und der zur Ehre Gottes musizierte. Die Frage Jesu an Martha aus dem Evangelium: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Glaubst du das?", habe Knubben mit einem klaren Ja beantwortet. Glaubst du das? Diese Frage stelle sich auch heute immer wieder neu. "Die ewige Ruhe passt nicht zu Klaus", sagte Weigel in der Gewissheit, dass der Tod nicht das Ende, sondern das Ziel des menschlichen Lebens und der Beginn des ewigen Lebens ist. Aus dieser Überzeugung heraus könne man ganz im Sinne des Verstorbenen ausrufen: Lebt das Leben und singt das Gloria. Mit einem schwäbischen "Ade" habe Knubben sich immer verabschiedet. "Ade Klaus zu Gott hin!", sagte Weigel.
Freude an Musik, an Liturgie und am Glauben weitergegeben
Klaus Knubben hat die Limburger Domsingknaben maßgeblich zu ihrem internationalen Renommee geführt. Erst im Juli 2015 war der gebürtige Schwabe in den Ruhestand verabschiedet worden. Er verstand es das Vertrauen der jungen Menschen zu gewinnen, deren Talente zu fördern und sie zu außergewöhnlichen Leistungen zu motivieren. Mit fundierten Fachkenntnissen, hoher musikalischer Kompetenz, Fingerspitzengefühl, Geduld und hohem persönlichen Einsatz, schaffte es Knubben die Freude an der Musik, an der Liturgie und am Glauben weiterzugeben. In seiner Dienstzeit gestaltete Knubben mit den Domsingknaben weit mehr als 2000 Auftritte, Konzerte und Gottesdienste im In- und Ausland. Konzertreisen führten ihn mit den Domsingknaben in die ganze Welt.
Seine Liebe zur Kirchenmusik hatte er bei den Rottweiler Münstersängerknaben entdeckt, wo er bereits mit sieben Jahren im Chor mitsang. Nach seinem Studium an der Musikhochschule in Trossingen leitete er die Münstersängerknaben 17 Jahre lang. Daneben war er Musiklehrer sowie als Dekanatskantor für die Aus- und Weiterbildung der Kirchenmusiker im Dekanat Rottweil zuständig. Als Stipendiat des Deutschen Musikrates erhielt er in den Jahren 1982 und 1983 bei Professor Hügler an der Musikhochschule in Trossingen die Ausbildung zum Kapellmeister. (StS)