„Das Kreuz der Menschen dieser Tage“

"Das Kreuz des Herrn ist auch das Kreuz der Menschen dieser Tage" – das hat Bischof Dr. Georg Bätzing bei der Eröffnung des Kreuzfestes am Donnerstag, 15. September 2022, im Limburger Dom betont. In den kommenden vier Tagen seien die Menschen eingeladen, ihre Fragen und Klagen, ihre Nöte und Sorgen vor das Kreuz zu bringen. "Da gehören sie hin: in den Zwischenraum, den Gott eröffnet hat zwischen Karfreitag und Ostern." Dabei erinnerte Bätzing auch an die Menschen in der Ukraine, die durch den Krieg Not litten, aber auch an die Menschen, die Angst vor dem kommenden Winter hätten. 

In seiner Ansprache ging Bätzing auch auf das 125-jährige Bestehen des Diözesancaritasverbandes Limburg ein. „Ich finde es sehr passend, dass wir bei diesem Kreuzfest auch die Caritas feiern“, sagte Bätzing. Die Caritas stehe dafür, immer dazwischen zu gehen, wo Not das Leben behindere. „Tatkräftig, helfend, aufrichtend, beratend, organisierend die Not verhindern. Ich danke Ihnen, dass Sie dafür stehen“, sagte er zu den Engagierten im Diözesancaritasverband.  

Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes äußert sich zur Energiekrise

Tätige Nächstenliebe schafft gesellschaftlichen Zusammenhalt, der heute dringender denn je gebraucht wird – dies hat die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, bei dem anschließenden Empfang im Limburger Schloss vor 100 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kirche betont. Die Präsidentin wies auf die Vielfalt von Engagierten hin: „Es sind unter denen, die sich in und mit der Caritas engagieren, die zupacken und helfen, ganz verschiedene Menschen. Nicht nur fromme Kirchgänger und Schriftgelehrte, sondern Frauen und Männer aus allen Bevölkerungsschichten, Alte und Junge, Menschen mit tollen digitalen Ideen und Digital Immigrants, Menschen vom Land und aus der Stadt, Menschen mit Zukunftsmut und Menschen mit Ängsten und Zweifeln.“ Es sei ein Erfolgsgeheimnis der Caritas, das freiwillig und beruflich Engagierte Nöte sähen und dann gemeinsam handelten. 

Welskop-Deffaa äußerte sich mit Sorgen auch zur sich abzeichnenden Energiekrise in Deutschland.  „Wir werden dadurch mindestens so herausgefordert sein wie durch die Corona-Zeit“, glaubt sie. Es drohten empfindliche Einschnitte beim persönlichen Wohlstand. „Kirche und Caritas wird eine besondere Aufgabe zukommen, Lösungen zu finden, damit Schwächere nicht unter die Räder kommen.“ 

Ein Netz, das trägt 

„125 Jahre Caritasverband Limburg – das kann man in der heutigen Zeit auch mit Stolz und Freude sagen“, betonte Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner. Heute arbeiteten etwa 20.000 Menschen in den verschiedenen Einrichtungen im Bistum. „Das ist ein Netz, das trägt“, sagte Klärner. Angesichts der heutigen Krisen wolle die Caritas ein verlässlicher Partner für Gesellschaft und Politik bleiben.

Das Bistum feiert an vier Tagen

Vom 15. bis 18. September feiert das Bistum das Kreuzfest mit einem bunten Programm. Neben dem Konzert von Laith Al-Deen am Donnerstagabend ist der Kabarettist Florian Schroeder am Freitag, 19.30 Uhr, mit seiner Show „Neustart“ zu Gast im Bischofsgarten. Die Themen Klimakrise und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt des Tages der Bildung am Freitag, 16. September, zu dem das Dezernat Schule und Bildung Interessierte zu Vorträgen, einem Podium, verschiedenen Workshops und Theater einlädt. Am Samstag, 17. September, ist der Bischofsgarten für hunderte Ministrantinnen und Ministranten und auch für alle weiteren, die kommen möchten, geöffnet. Am Sonntag, 18. September, erwartet Familien und Kinder ab 11 Uhr zahlreiche Spielstationen und Mitmachangebote.