Gastfreundschaft und lebendige Ökumene
Die Veranstalter des kirchlichen Programms auf der Landesgartenschau in Bad Schwalbach haben ein positives Fazit ihres Auftritts gezogen. Seit April sind sie mit Andachten, Gottesdiensten, aber auch Kunst, Musik und Seelsorgeangeboten der eigens errichteten LichtKirche aufgetreten. Bei dem von der evangelischen und katholischen Kirche gemeinsam verantworteten, über 400 Veranstaltungen umfassenden Programm gab es an den 163 Öffnungstagen insgesamt über 40 Bühnenauftritte, 26 Sonn- und Feiertagsgottesdienste, 162 Reisesegen sowie 137 Mittagsgedanken. Außerdem wurde während der gesamten Zeit unter dem Titel "Was für ein Licht" sakrale Glaskunst in der Blumenschau gezeigt. Am 7. Oktober endet das Programm um 12 Uhr mit einem Ökumenischen Gottesdienst, den Weihbischof Thomas Löhr und die stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf (EKHN) zum Wochenthema „Was Gemeinsames“ halten werden.
„Ach was?“ hieß es 23 Wochen lang
Täglich besuchten bis zu 250 Gäste die Andachten an dem mobilen Kirchengebäude. An den Sonntagsgottesdiensten nahmen meist zwischen 120 und 150 Besucherinnen und Besucher teil. Bei besonderen Veranstaltungen wie etwa einem Gospelgottesdienst oder dem Schöpfungstag seien sogar über 300 Gäste zur LichtKirche gekommen. Insgesamt gehen die Verantwortlichen damit von über 30.000 Besucherinnen und Besuchern aus, die während der Gartenschau alleine bei Veranstaltungen an der LichtKirche zu Gast waren. Sie wurden dabei von insgesamt über 130 Ehrenamtlichen betreut, die täglich den Dienst wechselten. Die 23 Wochen Programm standen unter dem Motto „Ach was?“ und sollten den Glauben von seiner überraschenden Seite zeigen sowie zum Staunen über die Schöpfung und die Natur anregen. Gemeinsame Veranstalter waren die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, das Bistum Limburg sowie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck.
Überwältigendes Engagement
Das Programm der LichtKirche auf der Landesgartenschau in Bad Schwalbach ist aus Sicht der beteiligten Kirchen „sehr zufriedenstellend verlaufen“, erklärten LichtKirchenpfarrerin Mareike Frahn-Langenau und Pfarrer Dieter Dersch für die evangelischen Kirchen sowie Michael Schöler, Beauftragter des Bistums Limburg für die Landesgartenschau. Besonders berührt zeigten sich die Organisatoren vom „überwältigenden Engagement“ des rund 130-köpfigen ehrenamtlichen Teams, das die LichtKirche bei nahezu jedem Wetter für Besucherinnen und Besucher zu einem einladenden, gastfreundlichen Ort gemacht habe. Dabei sei auch „lebendige Ökumene“ praktiziert worden. Zitate aus dem Gästebuch untermauern den Eindruck des Teams. „Eine tolle Idee diese mobile Kirche auf Zeit!“, lobt eine Besucherin und wünscht dem Projekt alles Gute für die Zukunft: „Bringen Sie weiterhin Freude und Gottes Wort zu den Menschen!“ Ein anderer LichtKirchen-Gast freut sich über ein „völlig neues Kirchenerlebnis“. „Schön, wie bunt Glaube und Kirche sein können! Hier spürt man die Frohe Botschaft des Evangeliums leuchten.“ Begeistert waren die Gäste auch immer wieder vom Team vor Ort: „Danke für alle freundlichen Menschen, die hier ehrenamtlich dienen!“
Auftankmöglichkeit für die Seele
Zum Abschluss würdigte die Stellvertretende hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf die Lichtkirche als „Ort der Begegnung, Ruhepunkt im Trubel und Auftankmöglichkeit für die Seele“. Scherf: „Wir können dankbar sein für all das, was in und um die Lichtkirche und die Landesgartenschau gelungen ist und möglich war. Weil sich viele Menschen engagiert haben und die Lichtkirche zu einem Anziehungspunkt auf der Landesgartenschau gemacht haben.“ Sie hob das ökumenische Engagement hervor, bei dem gemeinsam Gespräche über Gott und die Welt geführt worden seien, und bei dem der Segen Gottes spürbar geworden sei. Auch Generalvikar Wolfgang Rösch schloss sich dem an und bezeichnete den gemeinsamen Auftritt als Geschenk und Ausdruck der gelebten Ökumene, die zwischen den Kirchen in der Region und weit darüber hinaus bestehe.
St. Elisabeth in neuem Licht
Mit einer Reihe von attraktiven Begleitveranstaltungen hat die in unmittelbarer Nachbarschaft der Schau liegende Pfarrkirche St. Elisabeth aufgewartet: In ganz neuem Licht erstrahlte sie am 1. September. Rund 800 Besucher erlebten an diesem Abend ein besonderes Ereignis für Augen und Ohren. Während immer neue Lichtkompositionen und Lichterspiele den Innenraum verwandelten, griff Pfarrer Stefan Schneider am Synthesizer selbst in die Tasten und präsentierte von ihm komponierte Klangkollagen in der Tradition der Musique Concrète. Entstanden ist in den Monaten der Landesgartenschau zudem ein eigener Bibelgarten. Außerdem wurden im Kirchenraum verschiedenen Ausstellungen präsentiert, unter anderem zur Heiligen Hildegard.