Im Glauben an die Auferstehung

Das Bistum Limburg trauert um Gerold Schlinkert. Der Diakon im Ruhestand ist am 26. September 2020 im Alter von 78 Jahren in Marburg verstorben.

Gerold Schlinkert wurde am 23. April 1942 in Siegen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule war er Schüler des städtischen Gymnasiums in Siegen und der Amtsrealschule in Eiserfeld, die er im Frühjahr 1959 mit dem Zeugnis der Mittleren Reife beendete. Es folgten Praktika bei verschiedenen Firmen, von 1961 bis 1963 der Besuch des Technikums für Chemie und Physik in Isny/Allgäu, anschließend die Studienzeit an der Ingenieurschule Siegen mit der Fachrichtung Elektrotechnik, ab 1966 die Lehre als Fernmeldemonteur in Siegen und 1969 die Gesellenprüfung. Im gleichen Jahr heiratete er seine Frau Lieselotte. Von 1971 bis 1979 arbeitete er als Elektrotechniker für Planung, Beratung und Bauüberwachung elektronischer Anlagen bei verschiedenen Ingenieurbüros und eröffnete im Jahr 1980 ein eigenes Planungsbüro.

Neben seiner Berufstätigkeit studierte er im Würzburger Fernkurs Theologie. Schon zuvor war er in seiner Pfarrei viele Jahre ehrenamtlich als Kommunionhelfer und Pfarrkatechet tätig. Seit Beginn der religionspädagogischen Kursstufe gab er nebenberuflich an vier verschiedenen Schulen im Pfarrverband Gladenbach-Bad Endbach zehn Wochenstunden Religionsunterricht. Im Jahr 1988 wurde ihm die Missio canonica für den katholischen Religionsunterricht an Grund-, Haupt- und Realschulen erteilt. Nachdem in ihm der Entschluss gereift war, sich als Diakon in den Dienst des Evangeliums zu stellen, bewarb er sich um die Aufnahme in den Diakonatskurs des Bistum, den er von 1988 bis 1990 absolvierte. Am 24. November 1990 wurde er von Bischof Dr. Franz Kamphaus im Limburger Dom zum Diakon geweiht.

Zwei Jahre arbeitete er als Diakon mit Zivilberuf in der Gemeinde Maria Königin in Gladenbach und war neben dem Religionsunterricht in der Begleitung des Gottesdiensthelferkreises, in der liturgischen Assistenz, im Predigtdienst und in der Sakramentenpastoral tätig. Zum 1. August 1992 übernahm er diesen Dienst in der Pfarrei St. Josef in Biedenkopf, wo er bis zu seiner Pensionierung tätig war. Zum 31. März 2008 trat er in den Ruhestand und übernahm weiterhin zuverlässig und treu Vertretungen.

Diakon Schlinkert lebte aus der Auferstehungshoffnung. So war es für ihn ein Anliegen und eine Kraftquelle zugleich, in der Osternacht die Osterkerze in die Kirche zu tragen. Er war mit vielen Menschen im Gespräch, auch mit jenen, die sich vom Glauben abgewandt hatten. Den damit verbundenen Herausforderungen stellte er sich immer wieder aufs Neue.