Im Glauben an die Auferstehung
Der christliche Glaube an die Auferstehung, der den Kern von Ostern bildet, wird gerade in Zeiten der Corona-Pandemie auf eine harte Probe gestellt. Aber: „Ostern findet statt“, so die Haltung der katholischen Kirche in Frankfurt. Wegen der Vorgaben überall gesunde Distanz zu wahren, wird es zwar nicht die traditionellen Gottesdienste zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag geben, aber die Frankfurter Pfarreien stehen den Christen in der Stadt mit vielfältigen Angeboten zur Seite.
Offene Kirchen, virtuelle Gebetsgemeinschaften
So gibt es etwa in der Pfarrei Sankt Bonifatius in Sachsenhausen auf der Website www.bonifatius-ffm.de jeden Tag ein "BonMot" - ein gutes Wort für den Tag in Form eines kurzen Videoimpulses, vorgetragen von einem Mitglied des Seelsorge-Teams. Überdies stehen Texte für das Gebet zuhause und Gottesdienste mit der Familie zum Download bereit. Auch die Kirchen bleiben offen und werden an den Feiertagen passend zum Tag gestaltet. Dort liegen für die Gläubigen Anregungen für Gebete aus.
In der Pfarrei St. Jakobus in Niederrad werden am Ostersonntag, 12. April, zwischen 11 und 13 Uhr in der Offenen Kirche Mutter vom Guten Rat und in der Familien Kirche St. Mauritius in Schwanheim Anleitungen für eine häusliche Osterkommunion verteilt. Dazu können die Seelsorger angesprochen werden, wenn Besucher den Wunsch nach der Osterkommunion haben. „Damit ist die Kommunion zuhause als echte "Wegzehrung" möglich und kommt denen entgegen, für die dieses geistliche "Lebensmittel" eine hohe Bedeutung hat,“ betont Pfarrer Werner Portugall.
Habt Mut!
Wegzehrung bietet auch der Franziskustreff in Liebfrauen in der Innenstadt an: „Wir schmücken unseren Frühstücksraum mit Blumen und Fensterschmuck. Die 12 Plätze, die wir im Moment haben für unsere bis zu 110 Gäste, statten wir besonders aus,“ betont der Leiter des Franziskustreffs, Bruder Michael. Jeweils nach 15 Minuten werde gewechselt, damit alle Gäste in den Genuss von Schokoladenosterhasen und Ostereiern, aber auch einem Osternest zum Mitnehmen kommen.
Unter dem Motto „Habt Mut!“ öffnet das Zentrum für Meditation und christliche Spiritualität in Heilig Kreuz in Bornheim seine Türen an den Osterfeiertagen. Die Kirche ist für persönliche Gebete geöffnet. Auch Gespräche mit Seelsorgern sind möglich. Gründonnerstag ist die Kirche offen zwischen 17 und 21 Uhr, dann heißt es „Mich verbinden, erinnern & Brot mitnehmen“. Karfreitag und Karsamstag ist die Kirche von 14 bis 18 Uhr geöffnet, um dem „Kreuz zu begegnen“ und dem "Zwischen" Tod und Leben nachzuspüren. Am Ostersonntag gibt es von 11 bis 18 Uhr Gelegenheit zum „Aufatmen, Freude tanken, Licht & Segen mitnehmen“ in Heilig Kreuz.
Kreuzweg der Welt
Um über die Konfessionen hinweg im Gebet verbunden zu bleiben, laden der Rektor der Jesuitenhochschule Sankt Georgen, P. Asgar Wucherpfennig, und die Pfarrerin der evangelischen Erlösergemeinde in Oberrad, Anne-Katrin Helms, zu drei ökumenischen Gottesdiensten für Zuhause ein. Von Gründonnerstag bis zur Osternacht bieten sie drei Liturgien an, die man allein oder gemeinsam, als einzelne oder mit verteilten Texten betrachten, beten und singen kann. Die Uhrzeiten, zu denen in den Kirchen von Oberrad für diese Liturgien die Glocken läuten, sind ebenfalls angegeben. www.sankt-georgen.de
Für die zahlreichen Christen aus vielen verschiedenen Herkunftsländern gibt es auch in diesem Jahr den „Kreuzweg der Welt“, allerdings auf Grund des Abstandsgebotes ebenfalls nur in digitaler Gemeinschaft: Menschen können das Leid ihres Heimatlandes oder ihrer Gemeinschaft benennen und mit dem Kreuzweg Jesu verbinden. Die Texte finden sich auf www.frankfurt-katholisch.de
Andere Pfarreien stellen Ostergrüße, Gottesdienste und musikalische Impulse auf ihren Youtube-Kanälen oder Webseiten ein. Auch sind die Kirchen an den Feiertagen zum persönlichen Gebet geöffnet. Speziell für Kinder gibt es online-Gottesdienste etwa aus St. Antonius im Westend und aus St. Markus in Nied.