Nacht der offenen Kirchen
Kirche ist bunt und kann durch ihre Vielfalt bewegen und begeistern – das war die Erfahrung, die viele Besuchern der ersten „Nacht der offenen Kirchen“ der Pfarrei Liebfrauen Westerburg mit nach Hause genommen haben. Die Pfarrei machte in ihren Kirchorten viele geistliche Angebote, von Autorenlesung, Bibliolog und Kirchenkabarett über Basteln einer Friedenslaterne bis hin zu vielen musikalischen Darbietungen wie Orgelkonzert, Gregorianischer Gesang, Kirchenrock, Taizégebet und als Highlight der Leuchtfeuer-Gottesdienst in der Liebfrauenfrauenkirche.
Nicht nur äußerlich war der Name „Leuchtfeuer“ die Orientierungsmarke für die gesamte inhaltliche Ausrichtung der Kirchennacht. „Leuchtfeuer können eine Ahnung vermitteln von der Anwesenheit, der Größe und der Zuwendung Gottes. Leuchtfeuer können Neugier nach Mehr machen, und sie können zum Glauben verführen. Leuchtfeuer – das ist im Grunde nichts anderes als das Wirken des Heiligen Geistes in unserer Welt. Er weist hin, er fordert auf, er macht bewusst“, fasste Pastoralreferent Matthias Ruß den Grundgedanken der Veranstaltung zusammen.
Im Mittelpunkt der Abschlussandacht in der illuminierten Liebfrauenkirche stand die Schriftlesung von der Sendung des Heiligen Geistes aus der Apostelgeschichte. „Gottes Spuren in unserer Welt gibt es in vielfältiger, manchmal offensichtlicher, manchmal unscheinbaren Art und Weise“, ist sich Ruß sicher. Das drücke auch das neue Leitwort für die Kirchenentwicklung im Bistum Limburg aus: „Mehr als du siehst“. Geistsendung finde auch heute statt, so Ruß. „Vielleicht waren wir heute Abend ja auch solche Jünger, denen ein Licht aufging, und vielleicht gelingt es uns, erleuchteter nach Hause zu gehen.“
Leidenschaft für Gott und die Menschen
Eine wichtige gedankliche Inspirationsquelle für die Idee der Kirchennacht bildete auch eine Predigt von Altbischof Franz Kamphaus, aus der am Ende des Leuchtfeuergottesdienstes in der Liebfrauenkirche zitiert wurde: „Nicht blindwütiges Feuer ist gemeint, das verbrannte Erde hinterlässt, sondern jene Leidenschaft für Gott und die Menschen, die das Angesicht der Erde erneuert. Wo dieses Feuer brennt, da lässt man sich nicht hängen und lamentiert über die schlechten Zeiten, sondern brennt darauf, etwas zu verändern. Möglichst zuerst bei sich selbst. Da werden Energien freigesetzt: für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung.“
PM: Pfarrei Liebfrauen Westerburg