Verwundete Gesellschaften heilen


„Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“: Diese Worte des Apostels Paulus an die Gemeinde in Galatien ist Motto des Weltmissionssonntags am 24. Oktober 2021. An diesem Tag wird in den Gottesdiensten eine Kollekte für die Seelsorge und soziale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern in Afrika, Asien und Ozeanien gesammelt. In diesem Jahr steht das westafrikanische Land Nigeria im Mittelpunkt. Das Bistum Limburg ruft gemeinsam mit dem Hilfswerk missio zur Teilnahme an der weltweit größten katholischen Solidaritätsaktion auf.
2020 sammelte das Bistum 133.000 Euro
Im vergangenen Jahr ging die Gottesdienst-Kollekte zum Weltmissionssonntag gegenüber 2019 zurück, da aufgrund der Corona-Einschränkungen wesentlich weniger Katholikinnen und Katholiken die Gottesdienste besuchen konnten. Online-Spenden zum Weltmissionssonntag konnten den Rückgang etwas abfedern. Bei der Kollekte 2020 sammelte das Bistum Limburg rund 133.000 Euro. Weltweit wurden rund 53 Millionen Euro am Weltmissionssonntag gespendet.
„Ich bedanke mich angesichts der schwierigen Situation in der Corona-Zeit ausdrücklich bei allen Spenderinnen und Spendern in unserem Bistum, die im Gottesdienst oder online zum Gelingen des Weltmissionssonntages beigetragen haben. Diese weltkirchliche Solidarität ist ein starkes Zeichen“, sagt Winfried Montz, Leiter der Abteilung Weltkirche im Bistum Limburg. „Unsere Verbundenheit hilft den Christinnen und Christen in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten, Asien oder Ozeanien ungemein dabei, in ihren oft von Gewalt, sozialer Ungleichheit und Armut geprägten Gesellschaften Hoffnungsträger zu bleiben“, so Winfried Montz weiter. „Ich bitte alle Gläubigen im Bistum Limburg, auch in diesem Jahr an der Seite der Menschen und Kirche im globalen Süden zu stehen.“
Corona hat Situation in Nigeria verschärft
In diesem Jahr sind zum Weltmissionssonntag Vertreterinnen und Vertreter der Kirche aus Nigeria in Deutschland zu Gast und stellt auf rund 300 Veranstaltungen ihre Arbeit vor. Das Bistum Limburg wird von Vertreterinnen des Women’s Interfaith Councils besucht. Armut und Jugendarbeitslosigkeit, Gewalt und religiöser Fundamentalismus zeichnen Nigeria stark. Die Coronapandemie hat die Situation verschärft. In dieser explosiven Gemengelage setzt die katholische Kirche auf Dialog. Gemeinsam mit ihren muslimischen Partnerinnen und Partnern macht sie deutlich, dass Gewalt im Namen Gottes dem Wesen der Religion zutiefst widerspricht. „Sie (die Religion) bringt Christen und Muslime an einen Tisch, so dass Vertrauen entstehen kann und gemeinsames Tun möglich wird. Auf diese Weise wird die Hoffnung gestiftet, dass die verwundeten Gesellschaften geheilt werden können“, schreiben die deutschen Bischöfe in ihrem Aufruf zum Weltmissionssonntag. Angehörige verschiedener Religionen arbeiten in den missio-Projekten zusammen, von denen Menschen unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit profitieren.
Hintergrund
Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit und wird im Auftrag des Papstes durchgeführt. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke sammeln am Sonntag der Weltmission auf allen Kontinenten für soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt. Die Kollekte fließt in einen globalen Solidaritätsfonds der päpstlichen Missionswerke. Einmal im Jahr stimmen die Nationaldirektoren der päpstlichen Missionswerke darüber ab, welche Diözesen der ärmsten Ortskirchen mit den gesammelten Spenden unterstützt werden. In Deutschland findet der Weltmissionssonntag am vierten Sonntag im Oktober statt. Nähere Informationen gibt es unter www.missio-hilft.de/wms.