Zeit zum Innehalten
Den Verstobenen der Corona-Pandemie gedenken: Am Sonntag, 18. April, wird um 10.15 Uhr im Rahmen einer zentralen Gedenkveranstaltung ein ökumenischer Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin live in der ARD übertragen. Auch in den Pfarreien im Bistum Limburg werden Gottesdienste zum Gedenken angeboten. In Berlin laden Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, und Radu Constantin Miron, griechisch-orthodoxer Erzpriester und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland zu dem Gottesdienst ein. Dem Gottesdienst schließt sich ein staatlicher Gedenkakt an. Zu der Veranstaltung hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgerufen.
„Es ist wirklich notwendig, dass wir diesen einen Tag den Verstorbenen widmen und ihren Angehörigen“, sagt Bischof Bätzing. „Ich spüre auch: Die Trauer ist in dieser Zeit blockiert, weil vieles, was dazu beiträgt, dass die Trauer bewältigt werden kann, auch jetzt nicht möglich ist.“
Aufgrund der Corona-Pandemie können nur geladene Gäste in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche den Gottesdienst vor Ort mitverfolgen. Dazu zählen neben den Bischöfen auch Vertreter des jüdischen und muslimischen Glaubens, Hinterbliebene der Verstorbenen, aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesratspräsident Reiner Haseloff und der Präsident des Bundesverfassungsgericht, Stephan Harbarth, werden dem Gottesdienst beiwohnen. Anhand der biblischen Geschichte aus dem Lukasevangelium vom Weg der Jünger Jesu nach Emmaus will der Gottesdienst Gelegenheit zu Besinnung und Abschiednehmen geben und in der Hoffnung bestärken. „Die Geschichte hat auch diese zwei Seiten. Die Dunkelheit des Verlustes ist darin ganz deutlich. Aber auch Hoffnung aus der Erfahrung heraus, dass Jesus lebt und dass wir mit ihm leben können“, so Bischof Bätzing. „Das ist etwas, was wir den Menschen wünschen in dieser Trauer-Situation: Hoffnung und Zuversicht und das Wissen, dass das Leben nicht mit dem Tod zu Ende ist. Es ist in Gott aufgehoben und geborgen und dort geht es weiter.“
Gedenken im Bistum Limburg
Anlässlich des bundesweiten Gedenkens an die Verstorbenen der Pandemie gibt es auch in Frankfurt zwei zentrale liturgische Gedenkfeiern: Am Samstag, 17. April, um 19 Uhr im Dom, und am Sonntag, 18.April, um 18 Uhr in der Diakonissenkirche. Dazu haben die katholische Stadtkirche Frankfurt und die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach gemeinsam die Aktion „Namentliches Gedenken an Corona-Verstorbene“ auf den Weg gebracht. Auf Gedenkkarten kann der Name eines an oder mit Corona-Verstorbenen eingetragen werden. Bei den beiden Gedenkfeiern werden die Namenskarten aufgestellt und danach in ökumenischer Zusammenarbeit im Zentrum für Trauerseelsorge aufbewahrt. Ziel der Aktion ist es, die Menschen, Lebensgeschichten und Namen hinter den anonymen Zahlen sichtbar zu machen.
Alle Karten werden jeweils in beiden Gottesdiensten präsent sein. Besonders die Angehörigen sind zur Teilnahme an einer der Gedenkfeiern eingeladen. Neben denen, die einen geliebten Menschen verloren haben, richten sich Gottesdienste und Aktion ausdrücklich auch an die Beschäftigten von Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, die Corona-Erkrankte bis zum Tod gepflegt und begleitet haben.
Im Bezirk Wiesbaden wird in den Vorabend- und Sonntagsmessen ebenfalls für die Verstorbenen Fürbitte gehalten und gebetet. Das Katholische Stadtbüro Wiesbaden hat dafür Material zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus soll es um 12 Uhr ein gemeinsames Glockenläuten geben, das dazu aufrufen soll, an Opfer, Hinterbliebene und alle Trauernden zu denken und für sie zu beten.
Auch die Pfarrei St. Blasius im Westerwald nimmt gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Heckholzhausen an dem bundesweiten Corona-Gedenktag teil. Sie feiern am Sonntag, 18. April, um 17 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Johannes der Täufer in Lahr. Eine vorherige Anmeldung über das Pfarrbüro St. Blasius ist allerdings für die Teilnahme notwendig. Sie erreichen das Pfarrbüro telefonisch unter 06436 944 800 oder auf www.st-blasius.de.
In Selters wird die Gemeindeassistentin Kerstin Hutya am Sonntag, 18. April, zwischen 17 und 18 Uhr für ein gemeinsames Gebet, einen persönlichen Segen oder ein Gespräch in der Kirche zur Verfügung stehen. Das anschließende Abendlob wird ebenfalls als Gedenken an die Opfer gestaltet. „Im Gedenken an die Verstorbenen der Pandemie und in der Anteilnahme am Leid der Hinterbliebenen setzen wir ein Zeichen des Erinnerns, der Solidarität und der Gemeinschaft“, heißt es in einer Pressemitteilung der Pfarrei St. Anna. Auf der Internetseite www.pfarrei-st-anna.de können Gebetsvorlagen kostenlos heruntergeladen werden.