Zu Ehren des Stadtpatrons
Zu Ehren des Stadtpatrons von Wiesbaden, des Heiligen Mauritius, lädt die katholische Stadtkirche am Freitag, 28. September, um 19.30 Uhr zu einem besonderen Gottesdienst ein. Bei der Mauritiusvesper in der St. Bonifatiuskirche wird erstmals eine Reliquie des Heiligen gezeigt, die sich in einem mit Schmucksteinen verzierten barocken Reliquiar befindet und in der Schatzkammer der Pfarrei St. Bonifatius aufbewahrt wird. Es zelebriert der katholische Stadtdekan Klaus Nebel, die Ansprache hält der evangelische Dekan Dr. Martin Mencke.
Mit der Mauritiusvesper soll in Verbundenheit mit allen christlichen Konfessionen eine Tradition geschaffen werden, um rund um den Gedenktag des Heiligen für ein „gutes Miteinander von Einheimischen und Fremden in unserer Stadt zu beten“, wünscht sich der Stadtdekan. „Unser Schutzpatron ist ein Mensch, der aus der Fremde kommt und uns trotzdem nicht fremd ist“, sagt er. In einer Welt, die immer mehr zusammenwachse, in der ganz verschiedenen Kulturen das Leben miteinander teilten und in der es zugleich Menschen gebe, die Fremde missachteten und ausgrenzten, sei Mauritius schon aus diesem Grund eine hochaktuelle Gestalt. Zugleich verweise die Erinnerung an ihn auf die andauernde und heftige Christenverfolgung in vielen Teilen der Welt.
Der heilige Mauritius, der aus Nordafrika stammte und der Überlieferung nach als römischer Soldat im 4. Jahrhundert für seinen christlichen Glauben als Märtyrer gestorben ist, verbinde die Christen in der Stadt, so Pfarrer Nebel. Die Mauritiuskirche auf dem heutigen Mauritiusplatz war nach der Reformation bis zu ihrer Zerstörung im 19. Jahrhundert evangelische Stadtkirche. Auch bei den orthodoxen und orientalischen Christen ist Mauritius ein populärer Heiliger.
An der festlichen musikalischen Gestaltung des Vespergottesdienstes wirken unter Leitung von Bezirkskantor Roman Bär Kirchenchöre aus vier Gemeinden sowie Gabriel Dessauer und Cornelius Dahlem an der Orgel mit. Im Anschluss an die Feier sind alle Gottesdienstteilnehmer zu einem Empfang im Roncalli-Haus eingeladen.