"Dein Leben hat Sinn"

LIMBURG - Ist das menschliche Leben nur ein unglaublicher Zufall ohne tieferen Sinn? Nein, meint Manfred Grothe, Apostolischer Administrator in Limburg. "Das Leben ist nicht eine bedeutungslose, flüchtige Episode, verloren in einer Geschichte von Millionen von Jahren, verloren in einem Kosmos, dessen Dimension ins Unvorstellbare gewachsen ist", schreibt er in einer Betrachtung zu Ostern in der Kirchenzeitung für das Bistum Limburg "Der Sonntag". Der Glaube an Gott schenke Halt, Mut und Zuversicht - auch angesichts schrecklicher Erfahrungen "wie Gaza, Mosul, Donezk". "Damals wie heute gibt es Menschen, die ihr Leben auf diesen Gott bauen", schreibt Grothe.

Ein Leben ohne Gott bliebe "an der Oberfläche, banal und im Letzten sinnlos, auf jeden Fall der Vernichtung (dem Nichts) preisgegeben". Realistisch schreibt Grothe aber auch, dass der Glaube nicht in "ständige Euphorie" versetzt: Das Leben sei oft alltäglich, eintönig und banal. An Festen wie Ostern werde Menschen - "vielleicht auch nur für einen Augenblick jähen Erstaunens" - Momente der Gewissheit geschenkt, dass das eigene Leben Sinn hat. Diese Suche nach dem Sinn habe "ihren Grund, ihre Berechtigung in dem Gott, dessen Treue unseren Tod überdauert, dessen Treue unserer flüchtigen Lebenszeit Ewigkeit zuspricht".

Das Beispiel der Gottesmutter Maria zeige, wie sehr der Glaube an den Auferstandenen Hoffnung schenken kann: "Sie ist eingeschlossen in die Welt ihrer Trauer. Es scheint alles aussichtslos- und hoffnungslos. Und dann geschieht es doch: Unerwartet bricht der Horizont ihres in sich verschlossenen Lebens auf, Hoffnung und neues Leben werden greifbar."(CLM)