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24.02.2015

Der Herr hat mich beim Namen gerufen?

26 Erwachsene zur Taufe in der Osternacht zugelassen

LIMBURG - "Es ist ein Geschenk von Ihnen an die Kirche, wenn Sie sich jetzt taufen lassen - nicht aus Brauchtum, sondern bewusst als Erwachsener, aus eigenem Willen", sagte Domkapitular Wolfgang Rösch, Ständiger Vertreter des Apostolischen Administrators, bei der "Feier der Zulassung" am vergangenen Sonntag, 22. Februar. Im Hohen Dom zu Limburg feierten 26 Erwachsene aus dem ganzen Bistum die Zulassung zur Taufe in der Osternacht.

Pfarrer Rösch begrüßte die Taufbewerber - sogenannte Katechumenen - um 14.30 Uhr in der Michaelskapelle. Unter ihnen waren mehrere Mitglieder der koreanischen Gemeinde in Frankfurt, muslimische Konvertiten und Menschen, die bisher zu keiner Kirche gehörten. Pastorale Mitarbeiter aus den Gemeinden der Katechumenen stellten dem Domkapitular die einzelnen Taufbewerber vor und übergaben ein Empfehlungsschreiben der Heimatpfarrei.

"In der Kirche dürfen sie sich direkt zuhause fühlen"

In einer Prozession zogen Taufbewerber, Zelebranten, Paten und Begleiter in den Hohen Dom zu Limburg ein - musikalisch begleitet vom Psallite-Chor aus Bad Marienberg. Rösch nahm den werdenden Katholiken die Sorge vor dem noch fremden Kirchenraum: "Niemand beobachtet sie so scharf wie sie selbst. Und zweitens: In der Kirche dürfen sie sich direkt zuhause fühlen - das gilt nicht nur für das Gebäude."

"Christ zu werden ist nicht schwer, Christ zu sein dagegen sehr", wandelte der Ständige Vertreter ein Sprichwort von Wilhelm Busch in seiner Predigt ab: Natürlich erfordere es Mühe, den Einsatz der gesamten Person und Mut - denn Christsein habe in unserer Zeit keine gute Reputation mehr. Dennoch biete es auch Erfüllung, Teil der katholischen Kirche zu sein. "Taufe übersteigt die Ausgrenzung, man lebt nicht nur für sich allein, sondern in der Gemeinschaft, die Kirche bietet."

"Da war ein ganz individueller Ruf von Gott nach mir persönlich"

Stellvertretend für alle Katechumenen erzählte ein Taufbewerber, warum er sich bewusst für die Taufe entschieden hat: "Ich bin in einem nicht-religiösen Umfeld aufgewachsen und habe gemerkt, dass mir etwas fehlt. Da war ein ganz individueller Ruf von Gott nach mir persönlich, wie es schon im Evangelium heißt: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein."

Anschließend befragte Rösch die Katechumenen einzeln zu ihrer Bereitschaft zum Empfang der Sakramente der Christwerdung - Taufe, Firmung und Eucharistie. Nach der Zustimmung legte er ihnen einzeln die Hand auf und erteilte seinen Segen. Zuletzt erhielten die zuständigen Pfarrer die Beauftragung, in der Osternacht den Katechumenen die Sakramente zu spenden und sie so in die Gemeinschaft der Kirche aufzunehmen.

Im Bistum Limburg lassen sich jedes Jahr 100 bis 150 Erwachsene neu taufen. Nach der Zulassungsfeier beginnen die Taufbewerber eine Intensivvorbereitung mit Glaubenskurs und Katechese - geleitet von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Erwachsenenpastoral. (hm)

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