"Ehrenamtliche brauchen Hilfe und Wertschätzung"

WEILBURG. Der Ständige Vertreter im Bistum Limburg, Domkapitular Wolfgang Rösch, hat am Donnerstag, 19. November, die Hessische Erstaufnahmeeinrichtung in Weilburg besucht und Behörden und Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement in der Flüchtlingshilfe gedankt. "Die Flüchtlingskrise stellt uns Aufgaben, die wir nur als Gesellschaft gemeinsam bewältigen können. Ich danke allen, die Flüchtlinge und Menschen in Not unterstützen und ihnen eine Chance eröffnen, hier bei uns eine neue Existenz aufzubauen", sagte Rösch.

Der Einsatz der Ehrenamtlichen sei besonders wichtig. Staatliche Institutionen und Hauptamtliche könnten dieses gewaltige Engagement nicht ersetzen. "Willkommenskultur ist nur der Anfang. Die eigentliche Aufgabe - die Integration der Menschen in Deutschland - liegt noch vor uns. Ohne den Einsatz Ehrenamtlicher und die Begegnung von Mensch zu Mensch werden wir die Flüchtlinge hier nicht integrieren können", so der Domkapitular.
Staat und Kirche seien aufgerufen, die Ehrenamtlichen zu unterstützen und zu entlasten: "Die Ehrenamtlichen brauchen Hilfe und Wertschätzung." Das Bistum wolle beim Ausbau wirksamer Angebote und Hilfen mitarbeiten. "Schauen sie, wo sie uns brauchen und bleiben sie mit uns im Gespräch", appellierte Rösch.

Der Domkapitular wurde von der Beauftragten des Bistums für die Flüchtlingsarbeit, Annegret Huchler, begleitet. Im Gespräch mit Vertretern der Stadt und der Einrichtung informierte sich Rösch über die Lage vor Ort sowie die Situation von Ehrenamtlichen, Flüchtlingen und Bürgern in Weilburg. Neben der eigentlichen Erstaufnahmeeinrichtung besuchte Rösch auch die sogenannte Oase, in der Ehrenamtliche ein Begegnungscafé geschaffen haben und Sprachkurse, Freizeitangebot sowie Kinderbetreuung anbieten. "Ich bin beeindruckt darüber, wie gut das Miteinander gelingt." Die Stadt habe pragmatische Lösungen gefunden und von Beginn an Ehrenamtliche in die Zusammenarbeit eingebunden.

"Der Austausch war sehr konstruktiv. Wir möchten besonders die Anregungen der Stadt aufnehmen, die Ehrenamtlichen weiterhin zu unterstützen. Derzeit bieten wir Schulungen und Qualifizierungsmaßnahmen für Ehrenamtliche in vielen katholischen Bezirken an", erklärte Annegret Huchler, Flüchtlingsbeauftragte im Bistum Limburg. Die Angebote sollen Ehrenamtliche vorbereiten auf die Flüchtlingsarbeit und einer persönlichen Überforderung und Verausgabung vorbeugen. "Wir möchten außerdem Rückzugs- und Austauschmöglichkeiten für Ehrenamtliche schaffen, damit ihnen das Engagement auch künftig Freude macht", sagte die Beauftragte.

Bei dem Besuch überreichte Domkapitular Rösch als Zeichen des Dankes eine Spende von 2500 Euro, die der ehrenamtlichen Arbeit in der Oase zugutekommen soll. (CLM)