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04.09.2015

Ein neues Zuhause für 700 Kinder

50 Jahre Bethanien Kinder- und Jugenddorf Eltville-Erbach

ELTVILLE-ERBACH. ? Das Bethanien Kinder- und Jugenddorf Eltville-Erbach feiert Jubiläum: Vor 50 Jahren, am 24. März 1965, sind hier die ersten Kinder aufgenommen worden. Baubeginn war 1961, als die Dominikanerinnen von Bethanien nach Eltville gekommen waren, dort einen neuen Konvent gegründet und gleichzeitig den Grundstein für das Dorf gelegt hatten. Im Mai 1965 war die offizielle Einweihung. Gefeiert wird der runde Geburtstag am  Sonntag, 13. September, von 11 bis 17 Uhr. Start ist mit einem Gottesdienst, nachmittags spielt die Caravan Big Band und von 14 bis 14.45 Uhr gibt es ein Bühnenprogramm von Kindern und Jugendlichen aus dem Kinderdorf. Außerdem warten auf große und kleine Besucher viele Attraktionen, von einer Zeitmaschine bis zur Tombola.

Großer Bedarf 

Der Bedarf für eine solche Einrichtung in Hessen war 1965 so groß, dass die Schwestern, wie sie in ihrer Chronik notiert haben, auf einen Schlag das gesamte Dorf hätten belegen können. Auf die ersten Kinder im März folgten Anfang Mai gleich 31 weitere. Bis heute haben hier über 700 Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihren Herkunftsfamilien aufwachsen können, im Bethanien Kinder- und Jugenddorf ein neues Zuhause gefunden.  

Moderne pädagogische Arbeit 

Von Beginn an war es ein Anliegen der Dominikanerinnen - mit pädagogischen Mitteln auf dem neuesten Stand -,die Kinder und Jugendlichen bestmöglich bei der Bewältigung ihrer Situation zu unterstützen. Während zunächst viele Kinder nur kurzfristig im Kinderdorf untergebracht werden, etablierte sich in den Anfangsjahren schnell die Idee des Kinderdorfes: 1970, als bereits fast alle Plätze Dauerheimplätze waren, lebten hier 69 Kinder im Alter von eins bis 17, zwischen 13 und 15 Kinder pro Haus. 2008 bis 2012 wurden alle Wohnhäuser auf dem Gelände umfangreich saniert und erweitert, so dass jedes Kind sein eigenes Zimmer hat. 

Küche als Dreh- und Angelpunkt 

Das Kinderdorf hat bewegte und bewegende Zeiten hinter sich. Zahlreiche Begegnungen, Gespräche und Erlebnisse sind ebenso verwurzelt wie die Menschen, die hier aufgewachsen sind und die Geschichte mitgeprägt haben. Vieles aus den Anfangsjahren ist heute noch fester Bestandteil des pädagogischen Konzeptes: so ist die in der Fachwelt zu Beginn oft kritisierte eigene Küche in jedem Haus immer noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt jeden Hauses. Hier wird nicht nur gekocht, sondern miteinander gelebt. Die gemeinsamen Mahlzeiten sind fest im Alltag verankert. Anderes musste sich weiterentwickeln. Neben den Kinderdorffamilien gibt es mittlerweile auch Wohngruppen und seit anderthalb Jahren auch eine Kindertagesstätte mit 40 Krippenplätzen für Eltviller Familien auf der Marienhöhe. 

Öffnung nach außen 

Die individuelle Förderung der Kinder und Jugendlichen im Hinblick auf ihre Entwicklung und ihren Weg in die Selbstständigkeit hat immer mehr an Bedeutung gewonnen. Entsprechende Angebote sowohl im als auch außerhalb des Kinderdorfes sind dank der finanziellen Unterstützung von Spendern in den letzten Jahre entstanden und verstetigt worden. „Öffnung nach außen“ ? das ist eine der wichtigsten Tendenzen in den vergangenen Jahren. Mit der Stadt Eltville und dem Rheingau-Taunus-Kreis gibt es eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit ebenso wie mit der Pfarrgemeinde Erbach. Der aktive Förderverein, viele Freunde und Unterstützer, die Teil der Gemeinschaft sind , tragen die Arbeit des Kinderdorfes mit und stärken sie nachhaltig. (rei)

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