16.08.2015
Gott hat an ihr gehandelt
BORNHOFEN/MARIENTHAL. Tausende Gläubige im Bistum Limburg haben am Samstag, 15. August, das Hochfest Mariä Himmelfahrt gefeiert. Besonders an den drei Marienwallfahrtsorten der Diözese in Bornhofen am Rhein, in Marienthal im Rheingau und in Marienstatt im Westerwald wurde an die Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel gedacht.
Weihbischof Dr. Thomas Löhr blickte im Kloster Bornhofen auf die Bedeutung des Festes und das Vorbild Mariens: "Gott hat an ihr gehandelt", sagte Löhr. Maria habe mit ihrem Handeln und mit ihren Worten deutlich gemacht, dass es um mehr als nur ihre eigene Person geht. Alle Generationen werden sie selig preisen. Das Magnificat, der große Lobgesang Mariens aus dem Lukusevangelium (vgl. Lk 1,46-55), leite die Aufmerksamkeit darauf, dass Maria nie von sich selbst spricht. "Die ganze Welt wird mit hineingenommen in das Schicksal dieser scheinbar so unbedeutenden jungen Frau. Und so dürfen wir heute Maria, die Königin des Himmels, in ihrer Bedeutung für die ganze Menschheit betrachten", sagte Löhr. Auch heute sei Maria vielen Fürsprecherin, Trösterin und Mittlerin. Maria weite den Blick auf den anderen und werde so die Mutter aller Menschen.
"Wir als Kirche, stehen in der Verantwortung für die Menschheit, ja für die ganze Schöpfung", erklärte der Weihbischof. Daher dürften auch die Augen vor der Not der Welt, vor Armut und Hunger, vor der Situation der Flüchtlinge und vor der Zerstörung von Ressourcen nicht verschlossen werden. Weihbischof Löhr blickte auch auf das Heilige Jahr, das im Dezember beginne und der Barmherzigkeit gewidmet ist: "Gottes barmherziges Handeln ist das Fundament unseres Lebens. Ohne seine Barmherzigkeit können wir nichts, da wir uns vor Gott niemals auf unsere eigene Leistung berufen könnten", so Löhr. Die Menschen hätten den Auftrag barmherzig zu sein, so wie der Vater im Himmel barmherzig sei. Diesen Auftrag dürfe die Kirche niemals vernachlässigen, sonst verrate sie ihr eigenes Wesen.
Maria stehe dem Menschen als Fürsprecherin, als Vorbild und als Stern, der Orientierung gibt, zur Seite. Nicht umsonst werde die Gottesmutter auch als Mutter der Barmherzigkeit gepriesen. "Jeder, der seinen vertrauensvollen Blick zur himmlischen Mutter erhebt, erfährt, dass sie diesen Blick auf die Erde weiterleitet, damit wir, getragen vom Segen Mariens, unsererseits auf die Menschen voller Barmherzigkeit zugehen. So erfüllen wir, angeleitet von seiner Mutter, den Auftrag Jesu an uns", sagte Weihbischof Löhr.
"Am heutigen Tag feiern wir, dass Gott das Leben Mariens mit allem, was leiblich war, aufgenommen hat", sagte Domkapitular Wolfgang Rösch beim Wallfahrtsgottesdienst im Kloster Marienthal mit 2000 Pilgern. Die Gläubige dürften darauf hoffen, dass mit dem Tod nicht das letzte Wort gesprochen sei und die Auferstehung erwarten. Mit dem Leib sei nicht nur der Körper des Menschen gemeint, sondern auch alle Erfahrungen, die ein Mensch in seinem Leben präge. "Gott nimmt dieses Leben auf", sagte Rösch.
Der Ständige Vertreter des Bistums Limburg äußerte sich auch zur aktuellen Flüchtlingssituation: "Geben Sie der Versuchung nach, den anderen gerecht zu werden und sie in der Not nicht alleine zu lassen!"
(StS/CLM)
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