20.11.2015
Kirche muss missionarischer werden
ROM. Weihbischof Manfred Grothe, der Apostolische Administrator im Bistum Limburg, war gemeinsam mit Weihbischof Dr. Thomas Löhr und den deutschen Bischöfen in den vergangenen fünf Tagen zum sogenannten Ad-limina-Besuch in Rom. Alle fünf Jahre besuchen sie den Papst und berichten ihm von der Situation der Kirche in Deutschland. Bei einer Audienz hat jeder Bischof die Gelegenheit, dem Heiligen Vater persönlich zu begegnen.
In seiner Ansprache ermutige Papst Franziskus die deutschen Bischöfe dazu, eine pastorale Neuausrichtung zu wagen und dafür zu sorgen, dass die Strukturen missionarischer werden. Die gewöhnliche Seelsorge in all ihren Bereichen solle expansiver und offener werden. "Wir müssen bei den Menschen sein mit der Glut derer, die als erste das Evangelium in sich aufgenommen haben", sagte Papst Franziskus. Mit Blick auf eine neue Evangelisierung sei es unerlässlich, dass der Bischof seine Aufgabe als Lehrer des Glaubens in den vielfältigen Bereichen seines Hirtendienstes gewissenhaft wahrnehme. Dem Bischof müsse das sakramentale Leben in den Pfarrgemeinden am Herzen liegen. Der Papst benannte besonders das Sakrament der Beichte und das Sakrament der Eucharistie. "Das bevorstehende Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit bietet die Gelegenheit, das Sakrament der Buße und der Versöhnung wieder neu zu entdecken. Die Beichte ist der Ort, wo einem Gottes Vergebung und Barmherzigkeit geschenkt wird", so der Heilige Vater.
Einen nicht hoch genug einzuschätzenden Auftrag des Bischofs sieht Papst Franziskus im Eintritt für das Leben. Die Kirche dürfe nie müde werden, Anwältin des Lebens sein. Es dürfe keine Abstriche gemacht werden, um das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod uneingeschränkt zu schützen.
Papst Franziskus dankte den deutschen Bischöfen dafür, dass sie seinen Petrusdienst durch ihr Gebet und ihr Wirken mittragen. Und er dankte für den Einsatz und die Unterstützung in der Flüchtlingsarbeit. "Die christlichen Kirchen und viele einzelne Bürger Eures Landes leisten einen enormen Einsatz, um diese Menschen aufzunehmen und ihnen Beistand und menschliche Nähe zu geben. Im Geiste Christi wollen wir uns immer wieder den Herausforderungen durch die große Zahl der Hilfesuchenden stellen", so der Heilige Vater. (StS)