Suchwort eingeben

10.09.2015

Willkommenskultur im Bistum

Einblick in die Flüchtlingsarbeit im Bistum Limburg

LIMBURG.- Papst Franziskus hat alle Pfarreien dazu aufgerufen, Flüchtlinge zu beherbergen. "Ich appelliere an alle Pfarreien, religiösen Gemeinschaften, Klöster und Wallfahrtsorte in ganz Europa, eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen", sagte Franziskus. Angesichts der Tragödie von Zehntausenden Flüchtlingen, die wegen Tod, Krieg und Hunger fliehen", müsse man den Menschen beistehen, forderte Franziskus. Pfarreien, kirchliche Gemeinschaften und das Bistum haben sich bereits vor dem Appell des Papstes in der Flüchtlingshilfe engagiert. "Es gibt viele Ehrenamtliche, die sich in unserem Bistum sehr kreativ und mit hohem persönlichem Einsatz für Flüchtlinge und Asylsuchende einsetzen. Dieses Engagement ist bewundernswert", würdigt der Ständige Vertreter, Domkapitular Wolfgang Rösch, die Arbeit der Ehrenamtlichen. Zugleich dürfe man sich auf dem Geleisteten nicht ausruhen. "Bitte helfen Sie - jeder nach den eigenen Möglichkeiten!" Das Bistum werde auch in Zukunft seiner Verantwortung nachkommen und sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren.

Wir geben einen kleinen Einblick darüber, was die katholische Kirche im Bistum Limburg derzeit in der Flüchtlingsarbeit leistet.   

 

Ehrenamtliches Engagement in den Pfarreien

  • In vielen Pfarreien und Regionen unseres Bistums engagieren sich Katholiken ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit. Die Kirchen stellen zum Teil Räumlichkeiten zur Begegnung oder für Aktivitäten zur Verfügung. Hauptamtliche Mitarbeiter in den Pfarreien sowie in der Caritas unterstützen und koordinieren oft die Hilfe.

Eine Karte mit ehrenamtlichen Initiativen in unserem Bistum wird derzeit erstellt.

Unterstützung des Bistums Limburg

Das Bistum Limburg hat im Jahr 2014 das Projekt "Willkommenskultur für Flüchtlinge" ins Leben gerufen. Für die Flüchtlingshilfe wurden 2,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

  • Es wurden sieben zusätzliche Beratungs- und Koordinierungsstellen (50 Prozent für zwei Jahre) in den Regionen des Bistums geschaffen. Die Stellen, die an die Beratung der Caritas angebunden sind, leisten Migrationsberatung, Verfahrensberatung und unterstützen Ehrenamtliche (Netzwerkarbeit). Auch andere kirchliche Beratungsstellen leisten Beratung für Flüchtlinge.
  • Bistum und diözesaner Caritasverband fördern Integrationsprojekte wie Sprachkurse, Begegnungscafes, Freizeitgestaltungen und Angebote für Frauen. Im April war der Fonds "Partnerschaft mit Flüchtlingen für einen Willkommenskultur im Bistum Limburg" mit 150.000 Euro nahezu verdoppelt worden. Anfang September haben Caritas und Bistum nochmals um 150.000 Euro aufgestockt.
  • Das Bistum unterstützt Fortbildungsmaßnahmen in den Regionen bisher mit 80.000 Euro. Es handelt sich dabei um Ausbildungskurse zum Flüchtlingsbegleiter. Entsprechende Angebote gibt es derzeit in mehreren Regionen des Bistums - etwa in der Stadtkirche Frankfurt oder im Taunus.
  • Pfarreien, die Wohnraum zur Verfügung stellen, können über das Bistum einen Zuschuss in Höhe von bis zu 5.000 ? für nötige Reparaturen und Renovierungsmaßnahmen beantragen. Bisher wurden hierfür 50.000 Euro bereitgestellt. Weitere Anträge liegen bereits vor.

Wohnraum für Flüchtlinge

  • Bistum, Pfarreien und kirchliche Ordensgemeinschaften haben derzeit mehrere Wohneinheiten für Flüchtlinge und Asylsuchende bereitgestellt. Darunter ist ein Studentenwohnheim für derzeit 51 Personen, ein Gästehaus mit 14 Flüchtlingen sowie Pfarrhäuser. Weitere Vorschläge und Hinweises seitens der Flüchtlingskreise und Initiativen werden derzeit geprüft.
  • In Wohnungen des Gemeinnützigen Siedlungswerkes, bei dem das Bistum Limburg Gesellschafter ist, sind derzeit 190 Flüchtlinge (Stand: 30. Juni 2015) untergebracht.
  • Etwa 250 Kinder und Jugendliche (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) haben einen Platz in Erziehungseinrichtungen in katholischer Trägerschaft bekommen (z.B. Betreutes Wohnen, Wohngruppen - katholische Träger sind zum Beispiel Caritas und Kolping). (CLM)
Zum Anfang der Seite springen