10.02.2016
Auf innere Werte besinnen
LIMBURG.- Weihbischof Manfred Grothe hat zu Beginn der Fastenzeit die Gläubigen aufgefordert, sich stärker auf innere Werte zu besinnen und das eigene Leben weniger von Äußerlichkeiten bestimmen zu lassen. „Heute sind jung sein, schön sein, sportlich sein und andere Äußerlichkeiten ein hoch geschätztes Ideal. Deshalb lässt es umso mehr aufhorchen, sich auf das zu besinnen, was den inneren Menschen bestimmt“, sagte der Apostolische Administrator am Aschermittwoch im Limburger Dom. Die 40-tägige Fastenzeit sei eine Chance, seine innere Haltung zu überdenken und zu verändern. „Das ist in einer Zeit, in der das Äußere eine solche Betonung findet, sicherlich nicht der bequeme Weg“, meinte Grothe. In dem Gottesdienst wurde auch den Opfern des Zugunglückes im bayerischen Bad Aibling gedacht. „Wir wollen die Verstorbenen und ihre Angehörigen im Gebet vor Gott tragen, bei dem alles gut aufgehoben ist“, sagte Grothe.
Evangelium schenkt Fröhlichkeit und Gelassenheit
In seiner Predigt ermutigte der Weihbischof die Gläubigen, froh und hoffnungsvoll den Weg der Umkehr einzuschlagen. Zwar erinnere der Aschermittwoch mit seiner Liturgie und dem Aschenkreuz „eindringlich und spürbar an den eigenen Tod“, so Grothe. Von dieser düsteren Grundstimmung aber bleibe nichts, wenn das Evangelium Jesu in den Mittelpunkt gerückt werde. „Für Gott ist jeder einzelne Mensch wichtig, so wichtig, dass er zu ihm steht und das ohne jede Vorbedingung“, deutete Grothe. Gott könne zu einem verlässlichen Halt im Leben werden, wenn der Aufruf Jesu „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“ ernst genommen werde. Umkehr nach innen heiße so verstanden, sich einzulassen auf die liebende Nähe, die Gott allen Menschen entgegenbringe. „Das kann und soll uns eine innere Fröhlichkeit und Gelassenheit geben, die über das hinausgeht, was an Fassenacht sich so lautstark, aber meistens doch nur sehr kurzatmig zeigt.“
Mit dem Aschermittwoch beginnt in der katholischen Kirche die Fastenzeit. Sie ist die 40-tägige Vorbereitung auf Ostern, dem Fest der Auferstehung Jesu von den Toten. Die Fastenzeit gilt als eine Zeit der Umkehr und Besinnung auf das Wesentliche des Glaubens. Deshalb wird sie auch österliche Bußzeit genannt. An Aschermittwoch werden die Gläubigen mit einem Kreuz aus Asche gezeichnet. Das Aschenkreuz ist Zeichen der Buße und Umkehrbereitschaft. Es weist darauf hin, dass alles menschliche Leben vergänglich ist. (CLM)
Bildergalerie