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LIMBURG, 22.03.2016

Nicht Knechte, sondern Freunde Jesu

Chrisammesse mit 100 Priestern und Diakonen im Limburger Dom.

Der Apostolische Administrator des Bistums Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, hat in einer Pontifikalliturgie am Dienstag, 22. März, die heiligen Öle für das Bistum Limburg geweiht. Das sind Chrisam, Katechumenenöl und Krankenöl. In seiner Predigt sprach er über den besonderen Dienst des Priesters, der durch die Handauflegung und die Salbung seiner Hände ein Freund Jesu Christi werde. Er sei nicht Knecht des Herrn, sondern Freund des Herrn. Dies sei die "tiefe Bedeutung des Priesterseins", so Grothe. Erst durch diese tiefe Gemeinschaft könne der Priester Christus und das Evangelium zu den Menschen bringen. Dabei müsse er sich um diese Freundschaft mit Jesus Christus, die eine Gemeinsamkeit im Denken und Wollen sei, jeden Tag neu bemühen.

Neben dieser Freundschaft sei das Vertrauen in Gott unabdingbar. Den etwa 100 Priestern und Diakonen der Diözese, die zur Chrisammesse nach Limburg gekommen waren, sagte er mit Blick auf die Zukunft der Kirche von Limburg: "Stellen wir Gott unsere Hände zur Verfügung und bitten ihn, uns immer wieder neu an die Hand zu nehmen und zu führen. Dies sage ich auch ganz bewusst mit Blick auf die Aufgabe der lokalen Kirchenentwicklung, die wir uns gestellt haben und die uns auch als Priester und Diakone noch in besonderer Weise fordern wird." Gerade die gesalbten Hände der Priester seien auch "ein Zeichen der Kreativität bei der Gestaltung der Welt durch die Liebe". Gott wolle "unsere Hände, damit sie in der Welt seine Hände werden." Gott trage uns dabei wie Petrus, der fürchtete, auf dem Wasser unterzugehen. "Wie konnten wir sonst, als wir die Naturgewalten toben sahen, über die brausenden und schäumenden Wasser der letzten Jahre und des letzten Jahrzehntes im Bistum und in der deutschen Kirche gehen", fragte Grothe.

Mit dem Apostolischen Administrator feierten die Bezirksdekane, Priester, Diakone und Ordensleute aus allen Teilen des Bistums die Chrisammesse. Dabei erneuerten die Priester ihr Weiheversprechen. Im Anschluss an die Weihe der Öle sind diese ins ganze Bistum entsendet worden. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes waren Domorganist Carsten Igelbrink und die Mädchenkantorei unter der Leitung von Domchordirektorin Judith Kunz verantwortlich. Gesungen wurde die "Missa brevis" von Léo Delibes.

Stichwort: Die heiligen Öle

Die heiligen Öle, die bei den Sakramenten verwendet werden, werden traditionell in der Karwoche in der Chrisammesse geweiht. Das Katechumenenöl wird vor der Taufe verwendet, das Krankenöl bei der Krankensalbung und das Chrisam bei der Salbung nach der Taufe, bei der Firmung, bei der Weihe eines Bischofs oder Priesters. Auch bei der Weihe von Altären oder Kirchen wird es eingesetzt. Alle drei Öle sind Pflanzenöle, meistens Olivenöle, und nur dem Chrisam wird während der Weihe ein wohlriechender Harzbalsam beigemischt. Die Salbung galt zur Zeit der Evangelisten als Zeichen einer besonderen Würde eines Amtes. Gesalbt wurden Könige oder Priester. Die Jünger nannten daher ihren Herrn "Christus", was übersetzt "der Gesalbte" heißt. (fl)

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