DUBLIN, 28.08.2018
Familienfest mit dem Papst
Zeichen der Hoffnung und unendliches Leid – beides hat beim Weltfamilientreffen in Dublin seinen Platz. Aus dem Bistum Limburg war Familie Stammberger aus Montabaur mit dabei. Die Teilnehmer des Weltfamilientreffens von Mittwoch, 22. August, bis Sonntag, 26. August, in Dublin setzten sich in Workshops und Vorträgen mit verschiedenen Themen und Gästen aus aller Welt auseinander.
„Beeindruckend und verstörend war der Bericht von Kardinal Zenari“, sagt Ralf Stammberger. Der Apostolische Nuntius aus Syrien erzählte vom Leid der Familien im Kriegsgebiet, ebenso wie eine Familie von Bootsflüchtlingen. „Weniger präsent war eine Dimension von Familien, von der der Papst in ‚Amoris Laetitia‘ auch spricht: die Alleinerziehenden, die, deren Beziehung zerbrochen ist, oder die, die ihre Partnerschaft nicht in Form der Ehe leben“, sagt Stammberger. Dazu gab es einen Vortrag von Kardinal Gualtiero Bassetti. Er hob hervor, dass Gläubige auch in diesen Situationen nicht aufhörten, Mitglieder der Kirche zu sein und ihren Glauben in ihrer Familie und in der Kirche leben könnten und sollten.
Willkommenskultur - für alle?
Für Stammbergers Kinder, Simeon, Paula und Sophia, war ein Vortrag von Father James Martin SJ am überzeugendsten. Dabei ging es um Willkommenskultur für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in der Kirche. Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung entspräche weder dem Katechismus noch dem Evangelium.
Für Stammbergers Frau, Petra Stephan, war vor allem die Offenheit und Freundlichkeit der Teilnehmer ein Höhepunkt. „Aber auch die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen in Dublin insgesamt, haben diese Reise zu etwas besonderem gemacht“, sagt Stephan.
Schlüssel des Familienlebens ist Aufrichtigkeit
Beim Familienfest in Croke Park mit dem Papst berichteten Familien aus allen Teilen der Welt von schwierigen Situationen, aus denen sie einen Ausweg fanden, beispielsweise waren das Eltern eines zu früh geborenen Kindes, Drogenabhängige, die den Absprung schafften und nun eine Familie gegründet haben, oder ein Mann, der das gesamte Vermögen der Eltern verloren hat und trotzdem von seiner Familie wieder aufgenommen wurde. Auf diese Menschen ging auch Papst Franziskus in seiner Ansprache ein und bedankte sich bei den Gläubigen: „Danke für eure Worte und für euer Zeugnis von Liebe und Glaube! Ihr habt die Wirksamkeit von Gottes Liebe erfahren, euer Leben ganz zu verwandeln und euch mit der Freude einer wundervollen Familie zu beschenken. Ihr habt uns gesagt, dass der Schlüssel eures Familienlebens die Aufrichtigkeit ist. Aus eurer Schilderung entnehmen wir, wie wichtig es ist, immer wieder zu jener Quelle der Wahrheit und der Liebe zu gehen, die unser Leben verwandeln kann: zu Jesus, der sein öffentliches Wirken bei einem Hochzeitsfest begonnen hat.“
Am Sonntag, 26. August, feierten die Stammbergers gemeinsam mit etwa 500.000 Gläubigen den großen Abschlussgottesdienst mit dem Papst.