LIMBURG, 03.06.2019
Ein Leben im Geist des Friedens
Dr. Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz, hat muslimische Gläubige zum Fest des Fastenbrechens beglückwünscht. „Möge ihr Fest gesegnet sein!“, schrieb Bätzing zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan.
Mehr Engagement für den Dialog zwischen den Religionen
In seinem Grußwort betonte Bätzing, dass der interreligiöse Dialog mit mehr Engagement denn je geführt werden müsse. „Wir leben in einer Zeit, in der wir mancherorts Infragestellungen des interreligiösen Dialogs erleben, sowohl durch politische Entwicklungen als auch durch kritische Anfragen aus den Religionen selbst.“ In seinem ersten Statement habe der neue Präsident für den Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog, Kurienbischof Miguel Angel Ayuso Guixot, für mehr Engagement im Dialog zwischen den Religionen geworben. „Sein Ziel ist nicht ein bloß tolerantes Nebeneinander, sondern ein bewusstes ,Miteinander-Leben‘, ein ,Leben im Geist des Friedens‘.“ Die Verteidigung des Lebens gegen den Terrorismus, vor allem an Orten, wo Gläubige in aller Einfachheit Gott verehren wollen und dann grausam ermordet werden, sei für Kurienbischof Guixot eine weitere Herausforderung für den interreligiösen Dialog.
Trauer soll sich auch in Gesten der Solidarität und Mitmenschlichkeit ausdrücken
Bätzing erinnerte in diesem Kontext an die Attentate auf eine Moschee in Neuseeland, auf eine Synagoge in Kalifornien sowie auf eine Kirche in Sri Lanka in diesem Jahr. „Gemeinsam trauern wir um alle Opfer und verurteilen die Gewalt gegen alle Betenden.“ In dieser Situation sei es besonders wichtig, dass sich Trauer und die notwendige Distanzierung von Gewalt auch in Gesten der Solidarität und Mitmenschlichkeit ausdrückten. Nach den Anschlägen sei es in Hessen und Rheinland-Pfalz zu gegenseitigen Besuchen gekommen. Vertreter der Religionen hätten vor Ort ihr gegenseitiges Mitgefühl geäußert.
„Lassen Sie uns dieses Mitgefühl im Leid und in der Freude – wie heute an Ihrem Festtag – auch weiterhin miteinander teilen und uns damit gegenseitig zum Dialog ermutigen.“
Der Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime, in dem der Überlieferung nach der Koran in die Welt gesandt wurde. In diesem Jahr fasteten muslimische Gläubige vom 6. Mai bis 3. Juni jeweils von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Das Fest des Fastenbrechens im unmittelbaren Anschluss an den Fastenmonat ist nach dem Opferfest der zweithöchste islamische Feiertag.