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WALDERNBACH, 22.09.2019

Wir halten die Erde in den Händen

Runter vom Sofa und ab in die Natur: Zahlreiche Workshops, eine Baustellenführung und eine Andacht mit Bischof Georg lockten viele Besucher zum Familienfest nach Waldernbach.

Umweltschutz ist in aller Munde, das zeigen aktuell vor allem die Fridays for future-Demonstrationen auf der ganzen Welt. Auch beim Familienfest der Fachstelle für Familienpastoral am Sonntag, 22. September, rund um den Hildegardishof in Waldernbach standen Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Laudato Si! – Gottes Schöpfung ist schön“ gab es verschiedene Mitmach-Aktionen, eine Familienandacht mit Bischof Dr. Georg Bätzing und eine Führung durch die Baustelle des Hildegardishofs.

Natur entdecken und erleben

„Wir wollen im Hildegardishof einen Ort für nachhaltige Bildung profilieren. Das Thema Bewahrung der Schöpfung soll immer wieder Thema werden, weil es das Zukunftsthema sein wird, gerade auch in unserer Bildungsarbeit“, sagt Edwin Borg, Leiter der Fachstelle für Familienpastoral. Um auf dieses Thema aufmerksam zu machen, konnten die Familien bei verschiedenen Workshops die Natur entdecken und erleben. So ging es zum Beispiel mit dem Naturpädagogen Martin Lunz auf Spurensuche in den Wald. Zusammen mit dem Naturschutzbund (NABU) Waldbrunn bauten die Besucher Vogel-Nistkästen zum Schutz vor der kalten Jahreszeit, die am Hildegardishof bleiben werden.

Wenige Meter weiter gab es die Gelegenheit, mit Franziska Vogel und Anton Eisenbach zu sprechen. Die beiden Schüler waren schon bei vielen Fridays for future Demonstrationen in Limburg dabei. „Umweltschutz ist ein sehr facettenreiches Thema, deswegen haben wir hier viele Möglichkeiten und Themen, über die wir reden können: sei es das Waldsterben oder die vertrockneten Wiesen durch die Hitze der letzten zwei Sommer. Wir wollen mehr Bewusstsein schaffen, das ist unser Ziel“, erklärt Anton Eisenbach.  

Kreativ wurde es in der „Eck-Art“, hier halfen Groß und Klein dabei, Wimpelecken für eine Girlande zu gestalten. Wer Tipps vom Profi haben wollte, konnte zum Malworkshop bei Klaus Simon gehen, der die Fenster der neuen Kapelle im Hildegardishof entwirft.

Ihr seid spitze

Auch in der Familienandacht ging es um das Thema „Laudato Si!“. Im Jahr 2015 hat Papst Franziskus unter diesem Titel seinen Brief „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ geschrieben und zum Umweltschutz aufgerufen. „Wir müssen der Erde wieder auf die Beine helfen, indem wir sparsamer leben“, sagte Bischof Bätzing. Dazu sei jeder aufgerufen. Doch es gehe dem Papst in seinem Schreiben auch um Gerechtigkeit, denn vielen Menschen auf der Erde gehe es nicht so gut wie uns. Die Sternsingeraktion sei ein Beispiel, bei dem sich Kinder jedes Jahr für andere Kinder in der Welt einsetzten. „Da würde der Papst sagen: Ihr seid spitze, ihr sorgt dafür, dass es gerechter zugeht“, sagte der Bischof.

Dass alle gemeinsam auf die Welt achtgeben, wurde durch eine große Weltkugel symbolisiert, die durch die Reihen balanciert wurde. Die Andacht wurde musikalisch von der Band „So isset“ aus dem pastoralen Raum Blasiusberg begleitet. Die Kollekte wurde für das Projekt HEAL (Heaven for Ecological and Alternative Living) der Missionsärztlichen Schwestern auf den Philippinen gesammelt.

In dem Haus steckt Familie

Die Besucher hatten zudem die Möglichkeit, sich über die Baustelle des Hildegardishofs führen zu lassen. Im Vergleich zu früher wird der Eingangsbereich durch große Fenster heller, ein Foyer und eine Terrasse sollen die Menschen willkommen heißen. Am Ende der Führung stellte Bischof Bätzing fest: „Von unten bis oben steckt in dem Haus Familie drin“.

Das über einhundert Jahre alte Gebäude wird seit mehr als einem Jahr generalsaniert. Ab September 2020 soll es für Gruppen und Familien als Ort der Begegnung wieder zur Verfügung stehen. „Wir von der Fachstelle Familienpastoral werden zusammen mit den Pfarreien und Familienbildungsstätten ein gutes Angebot für Familien entwerfen. Die Veranstaltungen werden häufig an Wochenenden oder in den Ferien stattfinden. Ansonsten ist das Haus auch für andere Gruppen, ähnlich wie Karlsheim Kirchähr, offen“, sagt Edwin Borg.

 

Caroline Beese

Redakteurin der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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