LIMBURG, 02.02.2024
Mehr als nur ein erster Schritt
Der Trafoprozess im Bistum Limburg wird künftig von einem Beratungs- und Entscheidungsteam (BuET) gesteuert. Diese Teams sind im Bistumsstatut, das seit dem 1. Januar 2023 gilt, vorgesehen. Bei der Klausursitzung des Bistumsteams am Dienstag, 30. Januar, ist nun zum ersten Mal ein solches beauftragt worden.
Das BuET steuert die Umsetzungsphase des Trafos und übernimmt wesentliche Aufgaben des bisherigen Projekt Management Offices (PMO), das es nicht mehr geben wird. Das BuET stellt die Kommunikation mit dem Bistumsteam, das die Gesamtverantwortung des Trafos behält, sicher und sorgt für das Projektcontrolling. Es berät und entscheidet über Arbeitspakete der drei Teilprojekte (Bereichs-/ Regionenaufbau, Prozessbeschreibung und Kulturentwicklung). Zudem gehören das Risikomanagement und die strategische Kommunikation zum Trafo zu seinen Aufgaben. Es ist für die Dokumentation der Beschlüsse und Ergebnisse sowie für die Unterstützung der Akteure verantwortlich. Die Geschäftsführung des ersten BuETs liegt bei Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke und Sandro Frank, der Leitung des Querschnittsbereiches Strategie und Entwicklung. Neben ihr wirken im Team je eine Person für alle fünf Regionenvertretungen, aus dem Leitungsbereich Pastoral und Bildung und dem Querschnittsbereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sowie Thomas Frings als Ökonom und Markus Etscheid-Stams, dem Projektkoordinator, mit.
Das Bistum zukunftsfähig machen
Mit der Einsetzung des BuET Trafo wurden auch wesentliche Inhalte des Trafo in den Blick genommen. Oberstes Ziel des Programms ist es, die Diözese zukunftsfähig zu machen und so aufzustellen, dass es anknüpfungsfähig an die Lebenswirklichkeit der Menschen von heute ist. „Damit Trafo gelingt, müssen wir weiter an unseren Strukturen arbeiten. Wir müssen diese ausrichten auf die Entwicklung von Kirche, die für die Menschen von heute da sein will. Damit einhergehend braucht es eine Kulturveränderung“, sagte Generalvikar Dr. Wolfgang Pax.
Trafo stehe genau dafür und es sei daran viel gearbeitet worden. Die Haltungen der Kirchenentwicklung wie Fehlerfreundlichkeit und Partizipation seien in der Organisation immer mehr präsent. Man arbeite mit verbindlichen Trafomarkern, sei dienstleistungsorientierter, neue Leitungsmodelle seien eingeführt und würden weiter entwickelt. Wichtig sei auch die Verbindung von Trafo und der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kirche. Mit den Umsetzungen der Maßnahmen aus dem Projekt „Betroffene hören-Missbrauch verhindern“ habe das Bistum sich gut aufgestellt. Dies sieht Pax als einen Baustein der Kirchenentwicklung. Die Inkraftsetzung des Bistumsstatuts, die Einführung der Regionen und Bereiche, die derzeit laufenden Entscheidungen zu den Zuordnungen von Einrichtungen und die Weiterentwicklung der Synodalordnung seien wichtige erreichte Etappenziele. Die Erstellung von Prozessbeschreibungen, der Förderung der Eigenverantwortung der Mitarbeitenden und der Erarbeitung eines Wirkungscontrollings seien weitere bedeutende Schritte auf dem Weg zum zukunftsfähigen Bistum: „Trafo ist nicht immer ein Vergnügen, aber es floatet und wir sind in den vergangenen Jahren mehr als nur einen Schritt in Richtung Zukunft gegangen“, so Pax.
Befassung mit Voten des Aushandlungsprozesses
Bei seiner Klausursitzung befasste sich das Bistumsteam als höchstes kuriales Beratungs- und Entscheidungsteam auch mit den Voten des Aushandlungsprozesses. In drei Workshops von November 2023 bis Januar 2024 haben sich etwa 35 Haupt- und Ehrenamtliche intensiv mit der Frage der Zuordnung von Einrichtungen und Einheiten in die Regionen und in die Bereiche des Bischöflichen Ordinariats beschäftigt. Ergebnis dieses Workshops waren die Voten der Teilnehmenden, die nun vom Bistumsteam gewürdigt wurden und zu Entscheidungen führten. Am 24. Februar wird sich der Diözesansynodalrat abschließend mit den Fragen der Zuordnung befassen und dem Bischof entsprechende Umsetzungsempfehlungen geben.
Das Bistumsteam ist seit einem Jahr gemeinsam unterwegs. Grund genug die Arbeitsweise, das Miteinander, die Themen und Entscheidungen und die Ziele zu reflektieren. Im Austausch benannten alle Mitglieder Höhe- und Tiefpunkte. Es gab viel Einigkeit, aber auch unterschiedliche Einschätzungen. Vieles bedurfte einer vertieften Befassung. Insgesamt war Gestaltungs- und Entscheidungswille sowie die Übernahme von Verantwortung erlebbar. Daran will das Bistumsteam nun weiter anknüpfen, seine Arbeit auf der Grundlage der Reflexionsergebnisse entwickeln und seiner Gesamtverantwortung gerecht werden.
Die nächste Sitzung des Bistumsteams findet am Dienstag, 20.Februar, statt.