Gebäude mit vielen Möglichkeiten
Das Bistum Limburg hat das Verwaltungsgebäude I auf dem Areal des Pharmaherstellers Mundipharma auf der Dietkirchener Höhe für 3,7 Millionen Euro gekauft. Der Kaufvertrag ist am Dienstag, 28. August, gemeinsam mit der Stadt Limburg, die das Verwaltungsgebäude II und das Conference Center für 7,2 Millionen Euro erworben hat, unterschrieben worden.
„Das Bistum wird das Gebäude als Verwaltungsstandort für den Diözesancaritasverband und Teile der Bischöflichen Verwaltung, die bislang im Katharina-Kasper-Haus in der Graupfortstraße, und am Roßmarkt untergebracht sind, nutzen“, erklärt Gordon Sobbeck, Finanzdezernent im Bistum Limburg. Die Diözese werde das 27 Jahre alte Gebäude zum Jahreswechsel übernehmen. Wann und welche Verwaltungseinheiten des Bischöflichen Ordinariats auf die Dietkirchener Höhe ziehen, steht noch nicht fest. Geplant ist ein Umzug im ersten Halbjahr 2019. „Die Gremien der diözesanen Vermögensverwaltung im Bistum haben dem Kauf des Verwaltungsgebäudes ohne Gegenstimme zugestimmt. Sie sehen darin, eine überzeugende Antwort auf den dringenden Raumbedarf im Bischöflichen Ordinariat sowie eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung“, so Sobbeck.
Deutliche Mehrheit in Stadtverordnetenversammlung
Die Limburger Stadtverordnetenversammlung hatte am vergangenen Montag mit einer deutlichen Mehrheit von 33:10-Stimmen dem Ankauf von zwei Gebäuden durch die Stadt zugestimmt; zu dem Paket gehört auch noch ein 22.000 qm großes Grundstück. „Die Entscheidung eröffnet uns viele Chancen“, zeigt sich Bürgermeister Dr. Marius Hahn überzeugt. Der Auftrag der Stadtverordnetenversammlung sei mit der Vertragsunterzeichnung zügig umgesetzt worden. „Wir haben immer deutlich gemacht, dass bis zum 1. September alles unter Dach und Fach sein muss“, so Hahn weiter.
Der 1. Stadtrat Michael Stanke verweist darauf, dass die Stadt sehr wohl noch andere Alternativen in Erwägung gezogen hat, doch der Umzug auf die Dietkircher Höhe die beste aller vier ins Auge gefassten Varianten sei. Die Stadt wird das Neue Rathaus aufgeben. Das Gebäude ist sanierungsbedürftig und technisch veraltet. In der Innenstadt wird das alte Rathaus bleiben und mit einem modernen Bürgerbüro künftig einen Großteil der Dienstleistungen der Stadtverwaltung zentral anbieten. In der Innenstadt bleiben zudem das Ordnungsamt, das Amt für soziale Betreuung, das Standesamt, das Kulturamt mit den Kunstsammlungen und das Stadtarchiv im Schloss.
Gebäude bietet Raum für mehr als 150 Arbeitsplätze
Das neue Verwaltungsgebäude des Bistums auf dem ehemaligen Mundipharma-Areal ist 27 Jahre alt und hat eine Nutzfläche von 4.700 Quadratmetern. Zurzeit gibt es dort einhundert Büros inklusive Besprechungsräume. Insgesamt bietet das Gebäude Raum für mehr als 150 Arbeitsplätze. „Wir haben das Gebäude aus verschiedenen Perspektiven begutachten lassen. Das Haus ist in einem bautechnisch guten Zustand und gibt der Arbeit der bischöflichen Verwaltung neue Perspektiven“, sagt Sobbeck. Mit dem Verwaltungsgebäude hat das Bistum auch 150 Parkplätze auf dem Grundstück erworben.
Das Verwaltungsgebäude II, das die Stadt erwirbt, ist quasi eine Kopie des Gebäudes, das das Bistum übernimmt, nur 18 Jahr jünger. Die 130 Mitarbeiter/innen, die bisher ihren Arbeitsplatz im Neuen Rathaus haben, sollen dort einziehen. „Das Gebäude bietet ausreichend Platz für weitere Mitarbeiter“, so der Bürgermeister. Ein Plus an Mitarbeitern ist durch die Übernahme neuer Aufgaben nahezu zwangsläufig. Das VG II ist technisch auf einem modernen Stand und lässt die Möglichkeiten technischer Entwicklungen. An dem neuen Standort stehen der Stadt knapp 150 Parkplätze Verfügung.
Hintergrund
Hintergrund für den Kauf des Gebäudes ist der Sanierungsbedarf an zwei großen Verwaltungsgebäuden des Bistums. Im Frühjahr hatten Fachleute einen Sanierungsbedarf in Millionenhöhe im Verwaltungsgebäude Roßmarkt 12 festgestellt. Zudem waren im Katharina-Kasper-Haus in der Graupfortstraße Gefahrstoffe wie Asbest, polychlorierte Biphenyle und Pentachlorphenol in Bauteilen gefunden worden. Eine Gefährdung für Mitarbeiter durch die Baumängel oder die Gefahrstoffe ist jedoch nicht gegeben. Dennoch hat das Bistum direkt gehandelt und ist auf die Suche nach alternativen Arbeitsplätzen für die Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats und des Diözesancaritasverbandes gegangen.
Die Stadt erwirbt neben dem Verwaltungsgebäude das sogenannte Conference Center (CC). Auch hier sind Bistum und Stadt miteinander verbunden, denn sie nutzen das dortige Foyer gemeinsam und das Bistum hat auch schon Interesse an der zeitweisen Nutzung der Seminarräume im Erdgeschoss sowie an einem Obergeschoss angemeldet. Im CC wird mit Fidelio Healthcare auch das Unternehmen als Mieter einziehen, das die Produktionsstätten von Mundipharma und einen Teil des Personals übernimmt. Fidelio Healthcare will die Produktion ausbauen und die Zahl der Mitarbeiter erhöhen. Der Kaufpreis in Höhe von 10,9 Millionen Euro soll in den Standort in Limburg investiert werden. (Gemeinsame Pressemitteilung des Bistums und der Stadt Limburg)