Ihre Erfahrungen sind gefragt!
IHRE ERFAHRUNGEN SIND GEFRAGT!
Synodale Erfahrungen miteinander teilen. Das ist ein Ziel des Synodalen Weges. Schreiben Sie uns Ihre persönlichen Synodalen Erfahrungen. Als Anregungen können Ihnen auch die Fragen aus dem offiziellen vatikanischen Dokument (siehe unten ab Seite 20) dienen. Herzliche Einladung!
[Gerne möchten wir Ihre Meinung im Sinn der Transparenz veröffentlichen. Sollten dies nicht Ihre Zustimmung finden, so merken Sie dies bitte im Formular an.]
Bisherige Rückmeldungen zum Synodalen Weg
Peter Hermann
Wenn man sich mit den synodalen Strukturen im Bistum Limburg auskennt, ist Mitsprache und sogar begrenzt Mitgestaltung möglich. Aber für Anregungen zur Weltsynode ist (wieder einmal) die Zeit zu knapp. Wie soll ein Votum an der Basis in gerade mal 2 Monate erstellt werden.
Und auch für Einzelvoten gibt es offensichtlich diesen Herbst nicht einmal einen Link, wenn doch ist er schlecht auffindbar.
Moritz Hemsteg
Als Jugendlicher war ich einige Jahre Jugendsprecher und dann gewähltes Mitglied im PGR, als Student in der "Grothe-Zeit" im Priesterrat und als Diakon im BSR des Untertaunus-Bezirks in Begleitung meines Mentors, des dortigen Bezirksdekans. Zudem war ich regelmäßig in einem der Ortsausschüsse der Idsteiner Pfarrei. Heute bin ich selbst Ansprechpartner zweier Ortsausschüsse, koordiniere den Ausschuss "Erwachsenenbildung" unseres PGR in Westerburg uvm.
Was mir durchweg auffiel: Die weniger werdenden Leute werden durch immer mehr binnenkirchliche und kirchenpolitische Gremienarbeit von ihrer jeweiligen Berufung abgehalten, weil die Gremien ihre Energie und "die Zeit, die sie bereit sind, für die Kirche aufzubringen" komplett und immer mehr in diesen Gremien bindet, da ja auch ständig neue Ausschüsse usw. gegründet werden. Ich hätte einige Vorschläge zur Zukunft der Gremienarbeit, die sowohl Entlastung der Gläubigen wie auch Effizienz bei Beratungsprozessen voranbringen könnten. Ein wichtiger Punkt, der damit untrennbar zusammengeht, ist die Frage nach Verjüngung der Kirche und gegen die Überalterung, die dringend besprochen werden sollten, wenn man auf diesem Weg der Partizipation nun auch an höherer Stelle gehen möchte.
Antonius Wolf
Über mehrere Jahre war ich Mitglied der Diözesanversammlung, des Diözesansynodalrates und des Hauptausschusses „Finanzen, Verwaltung und Bau“ - in der Zeit Bischof Tebartz-van Elst‘s.
Leider musste ich feststellen, dass in diesen Gremien zwar eine Kultur des „man kann ALLES sagen“ ausgegeben wurde, dass Änderungsvorschläge (auch fachlich fundierte), Empfehlungen und Kritik aber an den Verantwortlichen des Bischöflichen Ordinariates vielfach unkommentiert „abprallten“. Konkrete inhaltliche Anregungen oder Eingaben der Synodalen waren anschließend nur selten in Sitzungsprotokollen zu finden, da von den Gremienmitgliedern vielfach eine „Kultur des Abnickens“ erwartet wurde. Ein ernsthaftes Interesse des Bistums an der Meinung oder an konkreten Vorschlägen, an Mitsprache und echter Mitbestimmung der gewählten synodalen Vertreter war – so meine Erfahrung - überwiegend nicht feststellbar.
Die Sitzungen der synodalen Gremien waren häufig geprägt von langatmigen Vorträgen Hauptamtlicher, von vorgefertigten Redebeiträgen, von verwaltungsseitig zementierten Beschlussvorlagen (ähnlich dem politischen Bereich) und ausgeklügelten Moderationstechniken psychologisch äußerst versierter BO-Mitarbeiter - mit geringem Diskussionsanteil; zu einer aktiven Mitwirkung wenig motivierend.
Echte Partizipation – im Sinne von ernstgemeinter Teilhabe und Beteiligung an kirchlichen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen - sieht nach meinem Empfinden anders aus! Der „Show-Charakter“ des „Trafo-Kongresses“ am 29./30. Oktober (s. Recap-Video) lässt nicht unbedingt darauf schließen, dass sich im Bistum Limburg in diesem Punkt Grundlegendes ändern wird.
Pfarrer Michael Kohlhaas - Priesterkreis "Seliger Pater Richard Henkes"
A) Im Rahmen der Zusammenkünfte bei der regelmäßig stattfindenden persönlichen „Befindlichkeitsrunde“ nach folgenden Punkten vorgehen (oder in Auszügen):
1) DIE WEGGEFÄHRTEN
2) ZUHÖREN
3) DAS WORT ERGREIFEN
4) FEIERN
5) MITVERANTWORTUNG FÜR DIE GEMEINSAME SENDUNG
6) DIALOG IN KIRCHE UND GESELLSCHAFT
7) ÖKUMENE
8) AUTORITÄT UND TEILHABE
9) DIE STIMME DES HEILIGEN GEISTES WAHRNEHMEN UND ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN
10) DIE SYNODALITÄT ALS BILDUNGSPROZESS
B) Gemeinsames Hören auf das Wort Gottes(siehe Punkt 4 – Feiern -erste Hälfte)
- Bei der Laudes Stille nach der Lesung/Evangelium des Tages mit Anhörkreis(unkommentiert)
- Fürbitten persönlich einbringen und gestalten
- Einkehrtag in größeren Abständen (1 – 2x jährlich)
- Gemeinsame Eucharistiefeier auch mit Blick auf seligen Richard Henkes
- Spiritualität von Pater Richard Henkes vertiefen
- Aufrichten lassen an Lebensbildern von Heiligen und Seligen, besonders von seligen Richard Henkes
Pfarrer Ralf Hufsky, Westerburg
Ich teile die Erfahrungen von Herrn Antonius Wolf in den synodalen Gremien auf Bistumsebene (Diözesanversammlung, Priesterrat und DSR) und möchte aus Sicht eines hauptamtlichen Mitarbeiters des Bistums ergänzen, dass das "man kann ALLES sagen" für diese Gruppe zwar prinzipiell auch gilt, dass einem aber schnell ein eiskalter Gegenwind ins Gesicht bläst, wenn man sich nicht im Sinne der sogenannten "Bistumslinie" oder der jeweiligen Beschlussvorlage äußert.
Es spricht aber für die Demokratie im Bistum Limburg, dass es dennoch im Einzelfall zu abweichenden Beschlüssen im Priesterrat und DSR kommen konnte. Dies blieb aber insofern folgenlos, als dass z.B. bei der Neuordnung der kirchenmusikalischen Gruppen der von den Gremien geänderte § 5 Nr. 1 von Seiten des verantwortlichen Referates nicht umgesetzt wurde oder aber (so beim gegenüber der Beschlussvorlage geänderten Beschluss des XIII. DSR zum Abschluss des MHG - Projekt) Beschlüsse nicht veröffentlicht werden und weiterhin so agiert wird, als wäre keine Veränderung erfolgt.
Ich persönlich habe den Eindruck gewonnen, dass kritische Synodale aus dem Kreis der Hauptamtlichen nicht wirklich gewünscht sind bzw. das man Wege sucht, diese zu verhindern.
Rundweg positive Erfahrungen habe ich dagegen mit den Verwaltungsräten der Kirchengemeinden gemacht und es erfüllt mich mit Freude, einem so selbstbewussten und engagierten Gremium in Westerburg vorsitzen zu dürfen.