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Pater Richard Henkes in Rom

Ausstellung im deutschen Pilgerzentrum wird eröffnet
Pater Richard Henkes in Rom
Pater Richard Henkes in Rom
© Dezernat Schule und Bildung

Nun auch auf Tschechisch verfügbar: die Graphic Documentary, eine Art Comic, zum Glaubens- und Lebenszeugnis des Seligen Pater Richard Henkes mit dem Titel „Und wenn die Wahrheit mich vernichtet“ vom Künstlerduo Drushba Pankow. Passend zu dieser Veröffentlichung wird eine Ausstellung mit großformatigen Szenen aus der Documentary am Montag, 17. Oktober, um 19 Uhr im Deutschen Pilgerzentrum in Rom eröffnet und bis zum Donnerstag, 17. November, gezeigt. Die Ausstellung war bereits im Galeriebunker b-05 und im Haus am Dom zu sehen.

Der im Westerwald geborene Pallottinerpater Richard Henkes hat gegen das Nazi-Regime gepredigt, wurde von der Gestapo verhaftet und schließlich ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Dort kümmerte er sich freiwillig um typhuskranke Mithäftlinge und starb 1945 im KZ an der Krankheit.

Zur Eröffnung der Ausstellung in Rom werden der tschechische und der deutsche Botschafter sowie die Religionspädagogin Eva Muronova und Dr. Tomáš Cyril Havel anwesend sein. Am Mittwoch, 19. Oktober, feiert eine Delegation gemeinsam mit Pallottinerpater Alexander Holzbach eine heilige Messe in der deutschen Gemeinde in Rom.

Hintergrund Pater Henkes

Richard Henkes wurde am 26. Mai 1900 in Ruppach-Goldhausen im Westerwald geboren. Er wollte schon früh Missionar und Priester werden. Ab 1912 besuchte er die Nachwuchsschule der Pallottiner in Vallendar-Schönstatt. Der Weg zum Abitur wurde unterbrochen durch den Dienst in der Wehrmacht in Darmstadt. 1919 trat er in das Noviziat der Pallottiner in Limburg ein, studierte dort Philosophie und Theologie und wurde am 6. Juni 1925 zum Priester geweiht. Er wirkte als Lehrer und Seelsorger in den Studienheimen der Gemeinschaft in Vallendar-Schönstatt und Alpen (Niederrhein). Ab 1931 war er Lehrer in Schlesien, zunächst in Katscher, ab 1937 in Frankenstein. Immer mehr wirkte er auch als Wallfahrtsprediger und Exerzitienbegleiter. Da er deutlich das christliche Menschenbild gegenüber dem des Nationalsozialismus betonte, geriet er immer mehr in Konflikte mit dem Nazi-Regime. 1941 wurde er aus dem Schuldienst genommen und wurde Pfarrer in Strandorf im Hultschiner Ländchen. Hier wurde er mit der angespannten Situation zwischen der deutschen und der tschechischen Bevölkerung vertraut und suchte die Vermittlung. 

Am 8. April 1943 wurde er wegen einer Predigt in Branitz verhaftet und nach kurzem Gefängnisaufenthalt in Ratibor nach Dachau gebracht. Im KZ lernte er den späteren Erzbischof von Prag, Josef Beran, kennen und erlernte bei ihm tschechisch, um nach dem Krieg wieder im Hultschiner Ländchen wirken zu können. Schon in Dachau kümmerte er sich um Häftlinge aus Tschechien. In der Typhusepidemie Ende 1944/Anfang 1945 pflegte er die Kranken und ließ sich freiwillig in einem Quarantäneblock einschließen. Er infizierte sich und starb am 22. Februar 1945. 

Pater Richard Henkes, Märtyrer der Nächstenliebe, wurde am 15. September 2019 im Limburger Dom von Kardinal Kurt Koch seliggesprochen.

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