Pflege in Verantwortung
Wertschätzung, Zugewandtheit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft – das alles wünschen wir uns für den Umgang mit unseren pflegebedürftigen Angehörigen und auch für uns selbst, wenn wir den Alltag nicht mehr alleine bewältigen können. Welche innere Haltung und welche Werte der Pflegenden sind wichtig, damit dies gelingt?
Eine vierteilige Veranstaltungsreihe beleuchtet das Ethos der Krankenpflege. In Auseinandersetzung mit geschichtlichen Erfahrungen sowie anhand ausgewählter Biographien wird die hohe Verantwortung von Menschen, die in der Pflege tätig sind, in den Mittelpunkt gestellt.
Auftakt ist am Dienstag, 11. Juni 2024, um 19:30 Uhr in der Forey Theodora Konitzky Akademie (Badehaus 5, Nördlicher Park 5, 61231 Bad Nauheim). Der Historiker Dr. Dirk Richhardt zeigt in einem Vortrag die wichtigsten Beschleuniger der Pflegegeschichte, thematisiert aber auch die „dunkle Seite“ der Fürsorge. Er zeigt auf: die Betreuung Kranker und Alter war auch stets ein Wechsel von Vervollkommnung und Niedergang, von Stagnation und Fortschritt, von Irrwegen aber auch von bewährter Tradition. Interessierte melden sich bitte zuvor an per E-Mail an keb.oberhessen@ bistum-mainz .de oder telefonisch 0641 73471 bis 04.06.2024; Teilnahmegebühr: 5 Euro.
Um eines der düstersten Kapitel der Pflege geht es am Mittwoch, 19. Juni 2024, von 11 Uhr bis 17:30 Uhr in der Gedenkstätte in Hadamar (Mönchberg 8, 65589 Hadamar). Dieser internationale Ort des Gedenkens erinnert an die Verfolgten der nationalsozialistischen Euthanasie. Fast 15.000 Menschen wurden von 1941 bis 1945 in der damaligen Tötungsanstalt Hadamar ermordet. Hierzu gehörten psychisch Erkrankte und Menschen mit Behinderung jeden Alters und Geschlechts. An deren Ermordung waren auch Pflegekräfte aktiv beteiligt.
Nach einem etwa zweistündigen geführten Rundgang durch die Gedenkstätte findet nachmittags ein Workshop mit dem Titel „Wir hatten ja keine Verantwortung“ statt, der anhand von ausgewählten Biografien die Haltung und moralische Verantwortung des Pflegepersonals in den Tötungsanstalten der sog. T4–Aktion der Nationalsozialisten in den Blick nimmt. Für Anreise und Verpflegung sind die Teilnehmenden selbst verantwortlich. Treffpunkt 10:30 Uhr am Eingang zur Gedenkstätte. Anmeldung bitte bis 12.06.2024 per E-Mail an keb.limburg@ bistumlimburg .de oder telefonisch 06433 88142; Teilnahmegebühr: 20 Euro.
Weitere Termine am 25. Juni und 02. Juli 2024 beleuchten jüdische und christliche Impulse in der Pflege. Welche Wertvorstellungen und ethischen Grundlagen, wie etwa Menschenwürde und Verantwortung, fließen durch den Glauben in die Pflege ein? Näheres entnehmen Sie bitte zeitnah der Presse.
Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation von Katholischer Erwachsenenbildung Limburg und Wetzlar, Lahn-Dill-Eder (KEB), der Katholischen Erwachsenenbildung Oberhessen, des Amtes für Katholische Religionspädagogik in der Region an der Lahn, der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit Wetterau (CJZ) und der Theodora Konitzky Akademie Bad Nauheim.
Die Akkreditierung bei der Lehrkräfteakademie wird beantragt.