Stolz auf Katharina
Katharina. Dieser Name klingt an diesem Tag in Rom. Die 1.500 Pilger aus dem Bistum Limburg haben ihn mit in die Ewige Stadt gebracht. Ihre Katharina, mit ihrer Geschichte, mit ihrem Glauben und mit ihrer Liebe. Aber nicht nur sie kennen den Namen der ersten Heiligen aus dem Bistum Limburg. Zehntausende Menschen haben ihn auf dem Petersplatz gehört, als der Papst ihn ausgesprochen und Katharina Kasper heiliggesprochen hat. Aus Dank dafür feierten die Pilger am Montag, 15. Oktober, gemeinsam mit Bischof Dr. Georg Bätzing einen festlichen Dankgottesdienst in der Kirche Sant Ignazio. Dazu waren auch viele Priester aus dem Bistum sowie Bischof Chacko aus Indore, Bischof Bernhard aus Bangalore und Bischof em. Dr. Franz-Peter Tebartz- van Elst gekommen.
„Viele haben mir gesagt, wie stolz sie sind, dass eine von uns nun zu den großen Heiligen der Kirche gehört. Und ich muss Ihnen ehrlich sagen, ich bin es auch. Wir Limburger haben nun eine Heilige, die in unserer Diözese großgeworden ist und ihr Werk vollbracht hat. Wie wunderbar ist das. Ganz großartig“, sagte Bischof Georg. Die Heiligsprechung sei ein großes Geschenk, für das man dankbar sein könne. Dankbar auch Bischof em. Dr. Tebartz-van Elst, der 2012 die Mühe auf sich genommen habe, das Heiligsprechungsverfahren für Katharina zu starten.
Gottes- und Menschenliebe
„Auch ich bin von der Heiligsprechung erfüllt“, sagte Bischof Franz-Peter in einem Grußwort. Im April 2008 habe er den 30. Jahrestag der Seligsprechung in Dernbach gefeiert. Damals habe er seine Hand auf den Schrein der neuen Heiligen gelegt und ihr die Diözese als Fürsprecherin empfohlen. Er habe gespürt, dass die Selige eigentlich eine Heilige sei und ihr Zeugnis nicht nur lokal, sondern universal wirke. Von Papst Benedikt XVI. habe er in dem Anliegen, das Heiligssprechungsverfahren zu eröffnen, große Unterstützung erfahren, denn die Verkündigung in Deutschland brauche das gelebte Zeugnis von Heiligen, die mit ihrem Leben und mit ihrem Glauben für eine Überzeugung eintreten. „Die Beharrlichkeit Katharina Kaspers hat mir immer imponiert und mich inspiriert“, sagte Tebartz-van Elst. Die neue Heilige zeige auch, wie wichtig es sei, aus den Sakramenten zu leben. Ihr Blick sei immer nach innen und nach außen gegangen. Aus der Liebe zu Gott habe sie die Menschen lieben können. Dies sei die Botschaft Katharinas.
In seiner Predigt sprach Bischof Georg Bätzing von dem bewegenden Augenblick, als Papst Franziskus den Namen von Maria Katharina Kasper ausgesprochen hatte und ihr Bild „hoch über dem Petersplatz“ gezeigt wurde. Sie sei nun allen bekannt und zur Verehrung empfohlen. Und es gäbe, so der Bischof, viele Gründe, diese äußert kluge, mutige und bescheidene Frau aus dem Westerwald zu verehren.
Mutig und weitsichtig
Mutig sei sie vor allem darin gewesen, etwas ganz Neues anzufangen. „Wenn wir Christen von Freiheit sprechen, dann wird mir immer klarer, dann meinen wir vor allem die Freiheit, etwas Gutes anzufangen in dieser Welt“. Und etwas anfangen, das sei nicht leicht. Auch in Katharina Kaspers geistlichem Lebenswerk habe es viele Hürden, Widerstände und Blockaden gegeben. Es galt damals die Armenhilfe, die Krankenfürsorge und die Schulbildung nach dem Zusammenbruch alter Strukturen neu aufzubauen. Es gab durch die industrielle Revolution drängend neue soziale Fragen. Sie hat die Nöte der Menschen gesehen und hat sich diesen Herausforderungen mutig und weitsichtig gestellt. Und dabei habe sie sich immer an „ihrem hohen Ziel, dem Himmel“ orientiert.
Mit ihrer klaren Ausrichtung und ihrem großen Gottvertrauen könne die neue Heilige Vorbild sein, „wenn wir heute danach fragen, wozu und für wen denn die Kirche da ist, und wie wir selbstlos an der Seite von Menschen den Himmel nicht aus den Augen verlieren.“ Katharina habe einen Anfang gesetzt, der bis heute Gutes bewirke. „Kann es eine größere Ermutigung für uns in unserer Kirchenstunde geben?“, so Bischof Bätzing.
Musikalisch gestaltet wurde der festliche Dankgottesdienst vom Projektchor „Heilige Katharina Kasper“ unter der Leitung von Kantor Johannes Schröder aus Wirges. Die rund 90 Sänger präsentierten unter anderem die neuen Lieder, die extra zur Heiligsprechung getextet und komponiert worden sind.
Ein Rückblick auf die Heiligsprechung und den Dankgottesdienst
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