Vergessene Orte ? Parallele Lebenswelten
FRANKFURT.- Seit 1953 gibt es den „Wohnwagenstandplatz“ in Frankfurt, damals beschlossen von der Stadtverordnetenversammlung. Die Gruppe der dort Lebenden ist heterogen zusammengesetzt und besteht überwiegend aus Menschen, die im Schrotthandel tätig sind, und aus Schaustellern. Die Bedürfnisse haben sich historisch unterschiedlich entwickelt und münden in Lebenswelten, die als Teil deutscher Kultur und Geschichte zu begreifen sind.
Zu diesem Thema hält Sonja Keil von der Gemeinwesenarbeit Bonameser Straße der Diakonie Frankfurt am Donnerstag,15. September, um 19.30 Uhr im Giebelsaal im Haus am Dom, Domplatz 3, einen Vortrag mit anschließendem Gespräch unter Beteiligung einer auf dem Wohnwagenstandplatz lebenden Familie. In diesem Rahmen wird aus einem neuen Blickwinkel ein unbekannter Teil der eigenen Kultur betrachtet.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Katholischen Akademie Rabanus Maurus, des Hauses am Dom und der Volkshochschule Frankfurt am Main. Der Eintritt beträgt 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Ermöglicht wurde das Projekt durch das Dezernat Soziales, Senioren, Jugend und Recht der Stadt Frankfurt am Main.
Die Ziele der Gemeinwesenarbeit Wohngebiet Bonameser Straße des Diakonischen Werkes für Frankfurt am Main des Evangelischen Regionalverbandes liegen in der Stärkung des Verantwortungsbewusstseins und der Handlungsfähigkeit der Klienten im eigenen Wohnumfeld sowie der Integration in das Stadtgebiet der Stadt Frankfurt am Main. Aufgrund der Problemzusammenhänge werden hier soziale Ziele mit ökonomischen, räumlichen, baulichen, ökologischen, rechtlichen und kulturellen Zielen verknüpft. Die Arbeit setzt im Wohngebiet an und vermittelt zu anderen Systemebenen wie zum Beispiel Verwaltung, Kommunalebene und Wirtschaft. Verfolgt wird hier ein Arbeitsprinzip, das unterschiedliche Methoden der Sozialen Arbeit, des politischen Handelns und Methoden der empirisch angelegten Sozialforschung miteinander verbindet. (pm)