Weihnachten macht Mut
Jesus Christus, das kleine Kind in der Krippe in Bethlehem, ist für Bischof Dr. Georg Bätzing das große Hoffnungszeichen für die gesamte Menschheit: „Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist ein Zeichen, das allen, die auf Rettung hoffen, Mut machen soll“, sagte der Bischof von Limburg in seiner Weihnachtspredigt am 25. Dezember im Hohen Dom zu Limburg.
Gott habe seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt, um die Menschen von Sünde und Leid zu erlösen. Hinab zu den Menschen. Es habe nur diesen einen Weg gegeben. Er sei eng und anstrengend, aber er bringe Befreiung und diese seien wir Gott wert. Dass Gott an Weihnachten Mensch wird, freue nicht alle und die Dankbarkeit für dieses Geschenk habe sich in Grenzen gehalten. „Die Ärmsten der Armen scheinen am besten um den Ernst der Lage zu wissen, denn sie laufen hin und begrüßen den Retter überglücklich. Im Übrigen herrscht viel Gleichgültigkeit. Die erste Ehrerbietung kommt aus der Ferne. Weise aus dem Orient verneigen sich vor dem neugeborenen König. Die eigene herrschende Klasse fürchtet sich und wütet gegen so viel Ehre aus Angst, dass die Freiheit Kreise ziehen könnte. So ist das fast immer, wenn einer sich nicht heraushält, wenn einer den schmalen Grat der Erlösung beschreitet“, sagte Bätzing. Dies hätten Christen zu allen Zeiten erfahren, die sich in der Spur Jesu konsequent für die Armen eingesetzt haben.
Ein Beispiel dafür sei etwa Oscar Romero, der Erzbischof von San Salvador, der mit Katharina Kasper im Oktober 2018 heiliggesprochen wurde. Wenn er predigte, habe das Leben im Land stillgestanden. Romero habe gesagt und gelebt, was Erlösung bedeute. Er habe sich auf das Kind, auf den Armen, auf den in Lumpen Gekleideten, auf den Kranken eingelassen und das Leben mit ihnen geteilt. Den Mut, Jesu auf seinem Weg der Menschwerdung nachzufolgen, habe Romero im Jahr 1980 mit dem Leben bezahlt, so der Bischof. „Es war ihm das Risiko wert. Denn einer muss hinab. So erlöst Gott die Welt. Am Ende lässt er sich nicht aufhalten“, sagte Bätzing.