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24.02.2014

Don-Bosco-Tag 2014

Umgang mit Verhaltensstörungen in Erziehung und Unterricht

LIMBURG - Etwa 10 bis 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen, denen Pädagogen in ihren Klassen und Gruppen begegnen, zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Den daraus resultierenden Herausforderungen für Pädagogen widmete das Amt für katholische Religionspädagogik am 12. Februar einen Fortbildungstag. Die hohe Relevanz der Thematik wurde durch die Teilnehmerzahl bestätigt: 130 Lehrende, Erziehende und Sozialpädagoginnen und -pädagogen nahmen am Don-Bosco-Tag teil.

Schwächen nicht verdrängen

Der Schwerpunkt "Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen" sei kein zufällig gewähltes Thema gewesen, erklärte Dr. Horst Quirmbach vom Amt für katholische Religionspädagogik in seinem Einführungsreferat. "Der christliche Glaube thematisiert die eigene Schwäche und Verletzbarkeit, sogar das Scheitern und stellt sie in den Horizont der Erfahrung des Angenommen-Seins durch Gottes Barmherzigkeit." Dies sei - im Anschluss an die Pädagogik Don Boscos - ein guter Ausgangspunkt für eine intensive pädagogische Erarbeitung des Themas. Auch Bezirksdekan Pfarrer Franz-Josef Kremer erinnerte im Rahmen eines gemeinsamen Gottesdienstes daran, dass Gott nicht selten gerade das Schwache erwähle, um damit Wunderbares und Außergewöhnliches, eben Stärke, zu bewirken.

Vom Kind zur Interaktion

"Es ist wichtig, über Verhaltensstörungen statt über Verhaltensgestörte zu sprechen", betonte Referent Prof. Dr. Roland Stein vom Lehrstuhl Sonderpädagogik der Universität Würzburg. Statt einer ausschließlich am Kind orientierten Analyse müsse man dazu kommen, eine komplexe Sicht von Verhaltensstörungen zu erarbeiten. Zwischen bestimmten Voraussetzungen einer Person und situativen Bedingungen bestünden meist Wechselwirkungen. "Wenn diese in den Blick geraten, eröffnen sich Handlungsspielräume."

Vertiefung in Arbeitskreisen

Im Anschluss an dessen Vortrag erarbeiteten die Teilnehmenden mit Prof. Dr. Stein und seinem Team in Arbeitskreisen zu den Vertiefungsthemen ADHS, Gewalttätigkeit, Passivität sowie besonders schwierigen Konstellationen in Erziehung und Unterricht Handlungsmöglichkeiten für ihren beruflichen Alltag.

Wer mehr zum Thema erfahren möchte, kann sich an das Amt für katholische Religionspädagogik wenden: Tel.: 06431/295-385, <link>relpaed-limburg[at]bistumlimburg.de.

Der Don-Bosco-Tag wird jährlich zu wechselnden Themen vom Amt für katholische Religionspädagogik angeboten. Für 2015 wurde bereits der 27. Januar festgelegt. Im Mittelpunkt stehen dann Ostern und die Auferstehung. (hk)

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