DERNBACH, 07.03.2018
Katharina Kasper wird bald heiliggesprochen
Der Weg zur Heiligsprechung von Mutter Maria Katharina Kasper ist frei. Mit großer Freude ist diese Nachricht im Bistum Limburg und bei den Dernbacher Schwestern aufgenommen worden. Am Mittwoch, 7. März, teilte der Vatikan mit, dass Papst Franziskus ein Wunder anerkannt habe, das auf die Fürsprache der Ordensfrau aus dem Bistum Limburg gewirkt worden sei. Die Anerkennung gilt als letzter Schritt in einem Heiligsprechungsverfahren. Wann sie in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen wird, steht noch nicht fest.
Das Wunder
Die wichtigste Voraussetzung für die Heiligsprechung ist ein anerkanntes Wunder. Der Fürsprache Katharina Kaspers wird die Heilung eines indischen Bruders zugeschrieben. Er erlitt im November 2011 bei einem Autounfall schwerste Verletzungen und wurde im Krankenhaus in Indien für klinisch tot erklärt. Während des Totengebets für den Verstorbenen bemerkten anwesende Dernbacher Schwestern aus einem nahen Konvent, dass der Bruder die Augen öffnete und schloss. Trotz mehrfacher Knochenbrüche und innerer Verletzungen genas der Bruder. Zuvor hatten die Schwestern eine Novene zur Ordensgründerin gebetet.
Nach einer Privataudienz im Februar 2012 bei Papst Benedikt XVI. stellte der damalige Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst den Antrag auf Eröffnung des Heiligsprechungsverfahrens.
Der Apostolische Stuhl hat diesem Antrag zugestimmt. Darauf folgte dann die Erhebung des Wunders auf Ebene der Diözese, also durch einen vom Bistum beauftragten Postulator. Danach sichtete und prüfte die römische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse dieses Wunder. Zum Schluss lag die Entscheidung, das Wunder als solches anzuerkennen, beim Papst.
Mit der Heiligsprechung, deren Termin noch nicht feststeht, darf Mutter Maria Katharina Kasper in der gesamten Weltkirche verehrt werden.
Leben und Wirken von Katharina Kasper
Mutter Maria Katharina wurde am 26. Mai 1820 als Tochter eines Bauern in Dernbach im Westerwald geboren. Sie gründete 1845 mit vier weiteren Frauen einen Verein, der sich der häuslichen Pflege von Kranken und Alten sowie der Kinderbetreuung widmete. Sechs Jahre später entstand aus diesem Verein die Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi. 1870 wurde die Gemeinschaft vom Vatikan anerkannt. Katharina Kasper starb am 2. Februar 1898. Damals zählte der Orden bereits mehr als 1.700 Schwestern in 193 Niederlassungen. Heute zählt die Kongregation weltweit noch 600 Schwestern in 87 Niederlassungen. Kasper wurde im Jahr 1978 von Papst Paul VI. seliggesprochen.