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BONN, 04.10.2024

„Ein beispielloser Angriff auf Israel“

Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland erinnern an den Terrorüberfall vom 7. Oktober 2023.

Am  Montag, 7. Oktober 2024, jährt sich erstmals der Tag des Terrorüberfalls der Hamas auf den Staat Israel. Dazu erklären die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing:

"Mit großer Sorge blicken wir auf die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, die am Dienstagabend, 1. Oktober 2024, mit dem massiven Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel eine neue Stufe erreicht hat. Am kommenden Montag, 7. Oktober 2024, jähren sich die Terrorangriffe der Hamas auf Israel, bei denen mindestens 1.200 Menschen – die meisten von ihnen Jüdinnen und Juden – ermordet und mehr als 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Viele der Geiseln wurden inzwischen getötet oder sind in der Gefangenschaft verstorben. Über hundert von ihnen werden noch immer festgehalten und ihr Überleben ist bis heute ungewiss. Dieser Terrorakt war ein beispielloser Angriff auf Israels Bevölkerung und die Sicherheit des Landes, in dessen Folge Israel sein Recht auf Selbstverteidigung geltend machte und mit aller Entschlossenheit reagierte. So sehr dies verständlich und prinzipiell berechtigt war, kommt man jedoch nicht umhin festzustellen, dass die militärische Reaktion Israels und die folgenden Kämpfe im Gazastreifen zehntausenden palästinensischen Zivilisten den Tod gebracht haben. Fast zwei Millionen Menschen wurden innerhalb des Gebiets vertrieben, Hunderttausende sind mit akuter Nahrungsmittelknappheit konfrontiert. Auch aufseiten der Palästinenser ist das menschliche Elend erschütternd. Der Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel zeigt die dramatische Entwicklung und die Gewaltspirale in der Region, die inzwischen auch den Libanon ergriffen hat.

Wir stehen an der Seite der Menschen in Israel, die um ihre Sicherheit bangen und auf die Befreiung der Geiseln hoffen. Wir stehen an der Seite der Juden, die seit dem 7. Oktober 2023 weltweit – leider auch hierzulande – mit antisemitischen Übergriffen konfrontiert sind. Uns allen steht ebenso das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung vor Augen: im Gaza-Gebiet, aber auch im Westjordanland, wo viele den Übergriffen radikaler Siedler ausgeliefert sind.

Und wir fühlen uns den Menschen im Libanon nahe, die Opfer der Auseinandersetzung zwischen Israel und der terroristischen Hisbollah werden.

Wir bitten Gott inständig um Frieden für diese schwergezeichnete Region, die Juden, Christen und Muslimen heilig ist. Wir hoffen und beten, dass die Waffen auf allen Seiten zum Schweigen kommen, dass Konflikte ohne Gewalt ausgetragen werden und die Geiseln nach Hause kommen. Wir beten dafür, dass alle politische Weisheit und Kraft in politische Lösungen investiert wird, die den Menschen im Nahen Osten ein Leben in Sicherheit und Frieden ermöglichen. Wir dürfen uns nicht abfinden mit dem massenhaften Sterben, mit Terrorismus und Gewalt."

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