MARIENSTATT, 24.06.2022
Mit Fahnen und Blasmusik
Der Donnerstag nach Fronleichnam ist ein fester Termin für die Pilgerinnen und Pilger im Bistum Limburg und auch im Bistum Trier. Denn an diesem Tag machen sie sich auf den Weg ins Kloster Marienstatt. Der große Wallfahrtstag musste in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen. In diesem Jahr konnte er wieder stattfinden – mitsamt Einzug der Pilgerinnen und Pilger und der begleitenden Blasmusik.
Mehr als 3.000 Menschen versammelten sich am Donnerstag, 23. Juni, auf dem Platz vor der Kirche, auf dem Bischof Georg Bätzing den Festgottesdienst feierte. In seiner Predigt sprach der Bischof von der aktuellen Situation der Kirche und wichtigen Entscheidungen für die Zukunft. Er sprach sich für den Synodalen Weg aus und betonte, dass die Macht in der Kirche anders verteilt, der priesterliche Dienst anders aufgestellt und die Rolle der Frau gestärkt und ausgeweitet werden müsse. Zudem sprach der Bischof über das Gnadenbild von Marienstatt, die Pietà. Maria, die Gottesmutter, die ihren toten Sohn in den Armen hält. Sei sie doch Anlaufstelle und Kraftquelle für die Menschen, die nach Marienstatt kommen, so stehe sie auch stellvertretend für viele Mütter, die ihre Kinder verlieren, beispielsweise gerade im Krieg in der Ukraine. Bei allen Forderungen nach Waffenlieferungen gelte es zu bedenken, dass auch mit diesen Waffen wieder Menschen getötet würden.
Hoffnung in der Gemeinschaft
Maria habe ihren Sohn verloren, aber die Gemeinschaft der Christen gewonnen, sagte der Bischof. So könne jede und jeder diese Hoffnung schöpfen und seine Sorgen vor Maria bringen.
Nach dem Gottesdienst war Zeit für Begegnung mit den Pilgerinnen und Pilgern. Der Bischof ist zwar in diesem Jahr nicht mitgepilgert, ließ es sich aber nicht nehmen, die einzelnen Pilgergruppen zu begrüßen und mit ihnen in Kontakt zu treten. „Nach diesem Glaubensfest kehre ich gestärkt in den Alltag zurück“, sagte Bätzing.
Endlich wieder Begegnung
„Das war Volkskirche at its best“, erzählt Stephan Geller, Bezirksreferent des Bezirks Westerwald im Bistum Limburg. „Man hat gemerkt, dass die Pilgergruppen sich gefreut haben. Sie hatten Lust, gemeinsam den Gottesdienst zu feiern und andere Pilgerinnen und Pilger zu treffen.“
Den Abschluss des Wallfahrtstages bildete die Vesper am Abend, bei der die Pilgerinnen und Pilger traditionell aus der Kirche auszogen.
Bildergalerie