Wiesbaden, 24.06.2024
Das Schöne ist ein Fingerzeig in den Himmel
Diesem Wunsch ist der Limburger Bischof am Samstag, 22. Juni 2024, nachgekommen und zählte dann auch zu den ersten Besuchern des imposanten Baus und der einzigartigen Kunstsammlung.
„Das Museum soll den Menschen dienen. Es soll dem Geist Weite schenken, dem Menschen guttun und ihn ins Staunen versetzen“, sagte Bätzing bei der feierlichen Einsegnung. Menschen, die staunen können, blickten über den eigenen Tellerrand hinaus und spürten, dass es ein Mehr gebe. „Diese Weite ist wichtig. Wir müssen raus aus unseren Blasen, die uns engführen und die Wirklichkeit nur sehr begrenzt wahrnehmen lassen“, sagte Bätzing. Er dankte dem Stifterehepaar für ihr Engagement, ihre Großzügigkeit und vor allem für die Idee, möglichst vielen Menschen einen Zugang zur Kunst, zu Kreativität und zu neuen Räumen zu ermöglichen. Als er zum ersten Mal davon hörte, habe er direkt gedacht: „Das ist eine weise, noble Geste, die folgendes deutlich macht: Das, was uns gehört und uns so viel bedeutet, stellen wir gerne zur Verfügung, damit andere davon profitieren und weit werden können in ihrem Geist und in ihrem Herzen“, erzählte der Bischof. Das Schöne sei immer ein Fingerzeig in den Himmel auf Gott hin. Gott wolle das Heil der Menschen. Er möchte, dass das irdische Leben gelinge. Der Segen Gottes schließe deshalb auch immer alle Menschen mit ein.
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Attraktive Adresse für abstrakte Kunst
Der Bau des Museums Reinhard Ernst in der Wilhelmstraße in Wiesbaden geht auf die Idee des Geschäftsmannes und Namensgebers zurück, seine Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aus der Vision entstand ein konkreter Plan: Im Jahr 2016 schlug die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung der Stadt Wiesbaden vor, auf eigene Kosten (80 Millionen Euro) ein Museum zu bauen und zu betreiben. Dieser Vorschlag wurde nach einem Bürgerbeteiligungsverfahren von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung in parteiübergreifender Einigkeit angenommen. Auch beim Gestaltungsbeirat, der die Stadt als unabhängiges Gremium in Entwicklungsfragen berät, stieß der vorgelegte Entwurf des Museumsarchitekten auf uneingeschränkte Zustimmung. Mit einem auf 99 Jahre angelegten Erbpachtvertrag wurde der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung das Grundstück Wilhelmstraße 1 zur Verfügung gestellt. Für diese Zeit ist die Stiftung alleinige Trägerin des Museums und sichert den laufenden Ausstellungsbetrieb.
Das Museum soll zur international attraktiven Adresse für abstrakte Kunst und zu einem Kulturhaus für alle werden. Neben einzigartiger Kunst gibt es ein beeindruckendes Gebäude zu bewundern. Es gibt ein Restaurant, ein digitales Farblabor für Kinder, einen Museumsshop und einen vollausgestatteten Veranstaltungsraum.