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Limburg, 13.12.2024

Von der KEB in den Ruhestand

Johannes Oberbandscheid verabschiedet sich nach 37 Jahren im Dienst des Bistums Limburg in den Ruhestand. Er war Referent für Kirche und Gesellschaft, Gefängnisseelsorger, leitet zunächst das Diözesanbildungswerk der Katholischen Erwachsenenbildung und schließlich die Abteilung Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Limburg.

Als Abteilungsleiter der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Limburg (KEB) war er nicht nur ein Wegbereiter des lebenslangen Lernens, sondern auch eine Größe in der Erwachsenenbildung. 

 

Laufbahn

Johannes Oberbandscheid, gebürtiger Rheinländer aus Frelenberg, begann seine akademische Laufbahn mit einem Studium der Diplom-Theologie in Bonn und Tübingen. Anschließend erwarb er das Lehramt für Religion, Geschichte und Philosophie in Bonn und unterrichtete als Lehrer für Religion und Geschichte an einem Kölner Gymnasium. Im September 1987 wechselte er ins Bistum Limburg, zunächst als Referent für Kirche und Gesellschaft.

Bereits 1988 trat er in einen besonders prägnanten Abschnitt seiner Laufbahn ein: die Zeit als Gefängnisseelsorger in der JVA Diez, in der er acht Jahre lang tätig war und unter anderem mit zwei RAF-Häftlingen arbeitete. Seit dem 1. September 1996 leitete er das Diözesanbildungswerk und am 1. Juni 2001 wurde er zum Abteilungsleiter der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Limburg (KEB) ernannt.

Erwachsenenbildung bedeutet Teilhabe und Gerechtigkeit

Seither gestaltete er die Erwachsenenbildung mit dem festen Willen zur Weiterentwicklung und dem tiefen Wunsch nach Bildungsteilhabe und Bildungsgerechtigkeit. Er erkannte, dass Bildung nicht nur ein individuelles Gut ist, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung darstellt. Sein Ziel war es, Wissen zu vermitteln. Darüber hinaus aber war es ihm eine Herzensangelegenheit, Bildung umfassender zu verstehen und das Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit zu schärfen. Er glaubte fest daran, dass Bildung der Schlüssel zur Selbstverwirklichung und zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist. Stets verstand er die regionalen Bildungswerke vor Ort als lokale Gesichter der Kirche und als eine Möglichkeit, auch mit Kirchenfernen ins Gespräch zu kommen und im Austausch zu bleiben.

Wertschätzung

Im Rahmen einer Abschiedsfeier verlas jetzt der Leiter Leistungsbereichs Pastoral und Bildung, Ralf Stammberger, ein Schreiben des Generalvikar Wolfgang Pax an den künftigen Ruheständler. Dort hieß es: „In all den Jahren Ihrer Tätigkeit haben Sie Ihr Können und Ihre Arbeitskraft auf vielen Ebenen eingebracht. So haben Sie sich durch Ihre gewissenhafte Arbeit, Ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft nicht nur bei Ihren Vorgesetzten, sondern bei vielen, die mit Ihnen dienstlich zusammentrafen, Achtung und Anerkennung erworben“.

Dem schloss sich Ralf Stammberger für die Bereichsleitung an, als er betonte: „Ich habe Sie als jemanden kennengelernt, der mit ganzem Herzen bei der Sache ist und für sie einsteht. Jemand, der hartnäckig und zielstrebig bleibt. Sie sind eine Institution in unserem Bistum und die Erwachsenenbildung künftig ohne Sie zu denken, wird nicht leicht sein“. 

Seinen Kolleginnen, Kollegen und Mitarbeitenden gab Johannes Oberbandscheid mit auf den Weg: „Gelassen bleiben, sich immer die zufriedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Augen halten und die Erwachsenenbildung als enorme Chance sehen, Menschen zu erreichen und auf Augenhöhe zu begegnen.“ Sein Abschiedsmotto „Sehnsucht nach dem Anderen“, ein Zitat von Max Horkheimer, spiegelt seine Überzeugung wider, dass Bildung immer auch eine Brücke zu anderen Menschen ist.

Für die Katholische Erwachsenenbildung Hessen e.V. (KEB Hessen) bleibt Johannes Oberbandscheid weiter im Dienst: Für weitere vier Jahre ist er in das Amt des Vorsitzenden gewählt.

Weiter am Steuer bleiben

Auf dem Terminplan des 66-Jährigen steht künftig neben Entspannung auch Dynamik. Der Rheinländer möchte Schiffe beobachten, Motorrad fahren, sowie viele Zugfahrten „ohne Pünktlichkeitsstress“ unternehmen. Womöglich lernt er noch eine neue Sprache, beispielsweise Französisch. Und dann steht da noch ein Traum aus: Den Lokomotiv- oder Straßenbahnführerschein möchte er machen. Wer demnächst in Frankfurt unterwegs ist, sollte also genauer hinschauen, ob Johannes Oberbandscheid ganz vorne in der Bahn sitzt, am Steuerhebel, um die Geschwindigkeit zu regulieren und die Richtung zu steuern.

(Pressemeldung der KEB)

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