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BAD HOMBURG, 10.09.2024

Freiheit, Abenteuer, Gemeinschaft

Seit 50 Jahren startet das Kizel der Pfarrei St. Marien Bad Homburg-Friedrichsdorf immer am ersten Tag der Sommerferien. Am Samstag, 14. September 2024, wird das Jubiläum groß gefeiert.

Die 80 Plätze im Doppeldeckerbus sind alle besetzt, genau hundert Personen zählt die Gruppe insgesamt. Einige Gruppenleiterinnen und -leiter sind schon am Vortag gestartet mit einem gemieteten Lkw mit Zelten, Basketballkorb und allerhand Material. Auch das ehrenamtliche Küchenteam ist schon vor Ort und hat jede Menge Vorräte eingekauft.

Geschultes Leitungsteam

Seit 50 Jahren startet das Kizel immer am ersten Tag der Sommerferien. Neben den Zelten hat jedes Kind für die nächsten zehn Tage ein Bett im gebuchten Haus, diese werden in der Regel aber nur bei Gewitter oder dauerhaft schlechtem Wetter benötigt. Die 19 jugendlichen Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter haben sich sorgfältig vorbereitet: eine 5-tägige Leiterschulung ist obligatorisch, konkret ein gemeinsames Wochenende zur Vorbereitung des Programms. 10 „Hilfsgruppenleitende“ haben ihr dreitägiges „Startpaket“ absolviert und übernehmen erstmals kleinere Aufgaben. Leiterinnen und Leiter übernehmen sehr große Verantwortung und bewältigen große organisatorische Aufgaben: „Fahren Sie mal mit hundert Personen ins Schwimmbad oder zum Stadtausflug, das ist eine große Herausforderung!“

Pastoralreferent Werner Görg-Reifenberg, der seit 33 Jahren die Gesamtverantwortung trägt, empfindet immer wieder neu große Freude, wenn er sieht, wie die Jugendlichen mit der übernommenen Verantwortung wachsen: „Da entwickeln sich Fähigkeiten, die auch im späteren Leben sehr wichtig sind: Mitarbeit bzw. Leitung eines Teams, einer Gruppe. Toll zu erleben, wie sich individuelle Schwerpunkte zeigen: die einen werden sehr gute Organisatoren, die anderen entdecken ihre Freude an pädagogischem Arbeiten oder übernehmen Verantwortung für medizinische Erste Hilfe.“ Freiheit, Abenteuer, Gemeinschaft – so könnte man zusammenfassen. Vielfältige Formen von gemeinsamen Spielen, das Singen am Lagerfeuer, die Nächte im Zelt und die gemeinsamen Mahlzeiten prägen die Zeit. Immer wieder gibt es Kinder, die ihren Eltern klar sagen: „Der Familienurlaub im Süden ist ja schön, aber zuerst fahren wir ins Kizel“.

Beeindruckende Einsatzbereitschaft

Inhaltliche Basis ist der christliche Glaube und die Anbindung an die Familienkirche der Pfarrei St. Marien, konkret in der Familienkirche Herz Jesu im Gartenfeld, Bad Homburg. Hier haben die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter ihre Räume, wo sie sich regelmäßig treffen. Das Kizel startet immer mit einem Reisesegen in der Kirche, Gebete zum Essen und zur Nacht gehören ebenso dazu wie der gemeinsam gestaltete Gottesdienst oder der Familiengottesdienst beim jährlichen Nachtreffen. Nicht weniger wichtig ist die Rückmeldung einer Frau, die erstmals im Küchenteam dabei war und das Geschehen vor Ort erlebt hat: „Ich bin sehr dankbar, dass ich Zeuge sein durfte des von Respekt, Liebe und Akzeptanz geprägten Zusammenseins junger Menschen! Ich bin tief beeindruckt von der uneingeschränkten Bereitschaft aller Gruppenleiter rund um die Uhr für ihre Schützlinge da zu sein, z.B. auch der liebevolle Umgang mit Heimwehkindern.“

Wenn am Samstag, den 14. September, ab 15 Uhr in der Familienkirche das große „Kizel-Jubiläum“ gefeiert wird, kommen Leiterinnen und Leiter aller Generationen zusammen. Sie werden sich viel zu erzählen haben. Noch wichtiger: das Kizel lebt nicht nur in der Erinnerung, sondern ist sehr lebendig in der Gegenwart!

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