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Wiesbaden, 25.05.2024

„Wir wollen Brücken schlagen“

Die Auftaktveranstaltung des CSD Wiesbaden fand im Hof der Jugendkirche KANA statt - mit Podiumsdiskussion, queerem Gottesdienst und Dragshow.

Bunt und abwechslungsreich war die Auftaktveranstaltung zum Christopher Street Day (CSD) in Wiesbaden im Hof der Jugendkirche KANA. „Demokratie verteidigen – Vielfalt bewahren“ unter diesem Motto stand der CSD, der mit zwei Podiumsdiskussionen zu Kirche und Gesellschaft begann.

Jugendkirche setzt Zeichen für Toleranz

Die Moderation teilten sich die Dragqueen Jurassica Parker und Manuel Wüst vom Bündnis Vielfalt für ein starkes Hessen. „Wie passt Kirche hier rein?“, wollten die Beiden in Anspielung auf den ungewöhnlichen Veranstaltungsort zwischen der Kirche Maria Hilf und dem katholischen Gemeindezentrum wissen. „Wir wollen als Jugendkirche ein Zeichen für Toleranz setzen. Wir wollen Brücken schlagen“, betonte Eric Tilch, Jugendbildungsreferent bei KANA. Die Jugendkirche setze sich für Vielfalt ein und wolle queere Themen einbringen. Dafür habe man auch Unterstützung beim Bistum Limburg erfahren, sagte Tilch.

Es sei wichtig zu zeigen, dass queere Menschen überall in der Gesellschaft vertreten sind, betonte Jan Bambach vom Bündnis Vielfalt für ein starkes Hessen. „Die Kirchen im Rhein-Main-Gebiet nehmen das Thema ernst“, fügte er hinzu. Ziel sei es Gemeinsamkeit herzustellen, sagte auch Uta Brehm vom Wiesbadener Bündnis für Demokratie, dem auch die katholische und evangelische Kirche angehören. Wie wichtig Gemeinschaft und Zusammenhalt sei, betonten auch Hendrik Seipel-Rotter vom Schlachthof und Victoria Willich von Warmes Wiesbaden. Schlachthof und Warmes Wiesbaden e.V. organisieren gemeinsam den CSD.

Die Community bestärkt

Im Anschluss an die Diskussion wurde ein queerer Gottesdienst gefeiert. Um das Kreuz war eine Regenbogenfahne geschlungen, moderne Lieder erklangen. „Liebe ist meine Rebellion“ nahm Clara Vogel das Thema der Andacht in ihren Gesang mit auf, begleitet von Thomas Klima am Keyboard. Keinen leichten Einstieg wählten Katharina vom CSD-Team, Steffen vom Stadtjugendpfarramt und Eric von KANA. Sie verlasen echte Hassposts an queere Menschen in der Kirche. „Was macht das mit uns?“, fragten sie im Anschluss und: „Wie antwortet man darauf?“ Zum Glück gebe es eine Community, der man seine Wunden zeigen könne, die einen bestärke und unterstütze, waren sich die drei einig. Diese Community, die beim CSD sichtbar werde, setze stur auf Liebe statt auf Gewalt und setze sich ein für eine gute Welt. „Du hast uns eine Welt geschenkt, die Liebe will nicht den Hass! Du schenkst uns Freude! Wir danken dir, dass du uns immer aufmunterst in dieser Welt, in der deine ganze Vielfalt Platz hat“, betete Eric Tilch am Ende des Gottesdienstes.

Glamour zum Abschluss

Zum Finale des Abends machte sich viel Glamour im Hof der Jugendkirche breit. Die Dragqueens Chardonnay von Tain und Igitte von Bingen moderierten durch eine witzige, laute und schillernde Dragshow. „Sie hat ihre Performance überlebt!“, kommentierten sie den Auftritt von Dahlia Danger, die in ihren Tanz zahlreiche Flic-Flacs und Spagatsprünge eingebaut hatte. Koko von der Lines Outfit wurde mit den Worten „Bibo ist tot, dafür hat Koko jetzt einen schönen neuen Mantel“ bedacht. Laute Musik, eine effektvolle Lightshow, extravagante Outfits und gut aufgelegte Dragqueens stimmten perfekt auf die Demo und Party am nächsten Tag ein.

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