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LIMBURG, 26.09.2024

Zukunftssicherung im Fokus

Der Kirchensteuerrat des Bistums Limburg hat in seiner Sitzung am Samstag, 13. Juli 2024, den Jahresabschluss 2023 einstimmig genehmigt.

Der Kirchensteuerrat des Bistums Limburg hat in seiner Sitzung am Samstag, 13. Juli 2024, den Jahresabschluss 2023 einstimmig genehmigt. Das Ergebnis zeigt: Die Einnahmen aus der Kirchensteuer sind deutlich zurückgegangen, während die Ausgaben aufgrund der hohen Inflation weiter gestiegen sind. Besonders die Personalkosten haben erheblich zugenommen.

Im Jahr 2023 zahlte das Bistum insgesamt 86,3 Millionen Euro für Löhne und Gehälter gegenüber 77,8 Millionen Euro in 2019. Trotz dieser Mehrbelastung konnte dank der Zinswende ein finanzieller Entlastungseffekt bei den Vorsorgeaufwendungen erzielt werden, der zu einem Jahresüberschuss von 20,3 Millionen Euro führte. Dieser liegt deutlich über dem Vorjahreswert von 5,8 Millionen Euro. Generalvikar Dr. Wolfgang Pax betonte jedoch, dass dieser einmalige Effekt keine nachhaltigen Auswirkungen auf das strukturelle Defizit des Haushaltes habe.

Rücklage zur Sicherung

Im Haushaltsvermögen verzeichnete das Bistum einen deutlichen Rückgang. Das verfügbare Ergebnis sank um 66 Prozent von 48,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 16,5 Millionen Euro. Das Jahresergebnis 2023 wurde zu 100 Prozent der Zukunfts- und Infrastrukturrücklage (ZIR) zugeführt. Diese Rücklage dient der langfristigen Sicherung der finanziellen Innovationskraft des Bistums. Aus der Rücklage wurden im Rahmen der Jahresabschlussberatung eine Million Euro zur Finanzierung von Nachhaltigkeitsprojekten bereitgestellt. Bereits im Dezember 2023 waren zudem fünf Millionen Euro für Klimaneutralitätsprojekte reserviert worden.

„Die ZIR ist das Herzstück unserer finanziellen Zukunftssicherung“, erklärt Diözesanökonom Thomas Frings. „Hier werden die immer knapper werdenden Jahresüberschüsse geparkt, um in schwierigen Zeiten wichtige Investitionsprojekte zu ermöglichen.“ In den vergangenen Jahren konnte die Rücklage um über 100 Millionen Euro aufgestockt werden, allerdings sind bereits 50 Prozent dieses Sondervermögens für Investitionen verplant oder reserviert.

Weiterer Rückgang der Kirchensteuereinnahmen erwartet

Die kommenden Jahre stellen das Bistum vor weitere Herausforderungen. Der erwartete Rückgang der Kirchensteuereinnahmen aufgrund der Pensionierung der Baby-Boomer-Generation sowie steigende Kosten, insbesondere im Bau- und Personalbereich, erhöhen den Druck auf die Finanzen. Dr. Herbert Braun, Vorsitzender des Kirchensteuerrats, betont: „Wir haben bereits Maßnahmen ergriffen und den Auftrag erteilt, ein Haushaltssicherungskonzept zu erarbeiten, das aufzeigt, wie die strukturellen Finanzdefizite ausgeglichen werden können. Es ist entscheidend, diesen Prozess schnellstmöglich zu starten.“

Parallel dazu arbeitet das Bistum an Strategien zur Zukunftsgestaltung. „Die Haushaltssicherung muss sich an den Schwerpunkten, die das Bistum setzt, ausrichten. Diese Schwerpunkte wollen wir im Strategieprozess definieren“, erläutert Generalvikar Pax. Diözesanökonom Thomas Frings fügt hinzu: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass das heutige Leistungsangebot in dieser Form nicht aufrechterhalten werden kann. In welchen Bereichen Kürzungen erforderlich sein werden, werden wir im Rahmen der Strategieentwicklung klären.“

Zufriedenheit mit Ergebnissen der Haushaltssicherung

In der Julisitzung zeigte sich der Kirchensteuerrat zufrieden mit den ersten Ergebnissen des Haushaltssicherungskonzepts, die von der Projektleitung Sarah Zoth und Matthias Bär präsentiert wurden. Ziel des Projektes sei die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen zum Abbau des strukturellen Defizites, so Pax abschließend.

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