LIMBURG, 13.10.2018
Bewegt von Gottes Geist
Für Bischof Dr. Georg Bätzing ist Katharina Kasper eine Persönlichkeit, die eine Botschaft für heute habe, die geistlich inspirieren könne und die Mut mache, sich den Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft zu stellen. Dies hat der Bischof von Limburg in seinem Hirtenwort „Bewegt von Gottes Geist“ zur Heiligsprechung von Katharina Kasper am 14. Oktober 2018 an alle Gläubigen in seiner Diözese geschrieben.
„Für mich als Bischof, für unser Bistum und für die Armen Dienstmägde Jesu Christi, die Gemeinschaft, die Katharina Kasper, die einfache Frau aus dem Westerwald, gegründet hat, ist die Heiligsprechung ein großartiges Geschenk. Ich freue mich sehr darüber, dass die Kirche Katharinas Lebens- und Glaubenszeugnis würdigt und ihr weltweit Beachtung schenkt“, so Bätzing.
Für die Armen da sein
Der Glaube sei der Dreh- und Angelpunkt des ganzen Tuns der neuen Heiligen gewesen. Sie habe ihren Glauben mitten in der Kirche gelebt, die sie als ihre Heimat erfuhr. Unter „Kirche“ habe sie in erster Linie die Gemeinschaft verstanden, die Gott selbst gestiftet habe, um für die Armen da zu sein. Und den Armen habe Katharinas größte Sorge gegolten. „Sie kümmerte sich besonders liebevoll um Kinder und Kranke. Sie half dort, wo sie Not erkannte, suchte Mitstreiterinnen, organisierte Hilfe, Pflege und Bildung. Dabei hatte sie vor allem die im Blick, die in der Gesellschaft zu kurz kamen, wie Mädchen in der damaligen Zeit oder Bedürftige, und sie zog keine Grenzen. In ihrer Zuwendung zu den Menschen zeigt sich Gottes Liebe“, schreibt der Bischof.
Katharina habe aber nicht nur an die materielle Not gedacht, wenn sie von der Armut der Menschen sprach und von der Armut als Fundament ihrer jungen Gemeinschaft, sondern die Armut vor Gott. Ein volles, besetztes Herz, eine höchste Zufriedenheit mit sich selbst, lasse keinen Platz mehr für Gott. Einem armen Herzen dagegen, könne Gott leichter Geschenke machen und es könne entdecken, wie wertvoll es ist, mit ihm verbunden zu sein. „In unserer geistlichen Armut, in unseren menschlichen Nöten und in der Verwiesenheit auf Gott ist Christus uns nahe. Denn er hat als Mensch im Leben und im Sterben unsere Armut geteilt“, so Bätzing. Besondere Bedeutung im Glauben und im Leben von Katharina komme dem Heiligen Geist zu. Auf ihn habe sie gehört und von ihm bekam sie den Impuls etwas Gutes anzufangen und Gott ganz nachfolgen zu wollen.
Lebendiger Glaube ist A und O
„Auch wir suchen unseren Weg als Gläubige in einer Zeit, die nicht einfach ist und große Herausforderungen mit sich bringt. Wenn wir von „Kirchenentwicklung“ sprechen, dann sind wir Katharinas Überzeugungen recht nah: Der lebendige Glaube jedes einzelnen ist für Katharina Kasper das A und O. Wir brauchen einen persönlichen Glauben, der wächst und reift durch Gebet und die Feier des Glaubens“, schreibt der Bischof. Dieser Glaube sei Geschenk und Ausdruck der Liebe Gottes. Es brauche die Hoffnung, dass diese Liebe unter den Menschen immer mehr sichtbar werde. Für Katharina sei aus diesem Glauben das Vertrauen gewachsen, Neues zu wagen. Sie habe ihre Entscheidungen und ihren Lebensweg stets auf Gott ausgerichtet. Und sie habe einen Anfang gesetzt, der bis heute wirke. „Tun wir es ihr gleich. Folgen wir dem Beispiel der Heiligen Katharina und lernen Jesus Christus besser kennen, um ihm großmütiger nachzufolgen. Der Ruf zur Heiligkeit gilt auch uns“, so der Bischof.
Hörfassung des Hirtenworts
Das Hirtenwort als PDF
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Hirtenwort zur Heiligsprechung von Katharina Kasper