LIMBURG, 30.04.2023
Der größte Gottesdienst im Bistum wurde online gefeiert
Am Beginn des Lockdowns in der Corona-Pandemie begann das Bistum Limburg damit, Gottesdienste live aus der Kapelle des Bischofshauses zu streamen. Mehr als 260 Übertragungen hat es in der Zeit gegeben. Gut zwei Millionen Menschen haben die Streams erreicht und die Übertragungen damit zum erfolgreichsten digitalen Angebot in der Diözese gemacht. Zum Abschluss des Angebots, der vorerst letzte Gottesdienst wurde am Ostersonntag gestreamt, hat Bischof Georg Bätzing am Samstag, 29. April, die Gottesdienst-Community ins Bischofshaus nach Limburg eingeladen.
Die Livestreams waren ein großes Glück
„Als wir am 17. März 2020 mit den Übertragungen begonnen haben, wussten wir nicht, wie lange die Pandemie dauern wird. Wir sind ins kalte Wasser gesprungen, haben einfach angefangen und im Gehen gelernt bis hin zu einer Perfektion, die sich mit kostspieligen Fernsehproduktionen messen lassen kann“, sagte der Bischof den knapp 60 Zuschauerinnen und Zuschauern und den Mitwirkenden vor und hinter der Kamera. Die Livestreams seien zu einem großen Glück geworden. Für Viele sei die Übertragung zu ihrem Gottesdienst geworden und habe ihnen Halt und Hoffnung in Krisenzeiten gegeben. „Die Kapelle des Bischofshauses und auch die Überschaubarkeit und Schönheit des Limburger Doms sind für Übertragungen sehr gut geeignet, denn sie transportieren Nähe. Nähe, die Sie gespürt haben und die Ihnen gezeigt haben, die reden, die singen, die predigen für mich“, so der Bischof. Er dankte für die vielen positiven Rückmeldungen, die es im Chat, per Mail und per Post gab. Die Streaming-Gottesdienste seien mit durchschnittlich dreitausend Zuschauern, die größten Gottesdienste gewesen, die im gesamten Bistum gefeiert worden seien.
Keine One-Man-Show
Neben der guten technischen Umsetzung, der wunderbaren Gottesdiensträume war die Gestaltung der Gottesdienste die Zutaten für das Erfolgsrezept der Streaminggottesdienste. „Alle Dienste, die es in der Liturgie gibt, sollten in unseren Gottesdiensten von Küstern, Lektorinnen und Lektoren, von Kantorinnen und Kantoren, von Organistinnen und Organisten und von Priestern übernommen werden. Die Streaming-Gottesdienste aus Limburg waren keine One-Man-Show“, so der Bischof. Viele hätten an der Planung, Umsetzung und Mitwirkung mit gemacht. Gerade für die Personen vor der Kamera habe es dafür eine ganz schöne Portion Mut gebraucht, denn jeder falsche Ton oder jedes falsch gelesene Wort sei „für immer“ im Internet abrufbar. „Wir hatten tolle Teams hier in Limburg. Wir haben erlebt, wie Lebendigkeit in die Gottesdienste kommt, durch die Mitwirkung vieler. Dafür danke ich von Herzen“, sagte der Bischof.
Die Entscheidung, die Gottesdienstübertragungen am Ostersonntag zu beenden, sei schwierig gewesen. Bereits drei Mal habe man das Angebot beenden wollen, aber angesichts der krisenhaften Situationen und der vielen positiven Resonanz dann dennoch um eine gewisse Zeit verlängert. „Die Gottesdienste sollten eine Brücke in der Krise sein. Die Krisen sind zwar noch nicht alle überwunden, aber sehr viele hätten nun wieder die Möglichkeit die Gottesdienste in Präsenz zu besuchen oder die guten Angebote im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu nutzen. Es wurde zudem immer schwerer Mitwirkende für die Streaminggottesdienste zu finden, weil sie ihre regulären Aufgaben und Diensten in ihren Heimatpfarreien nachkommen wollen“, erklärte Bätzing.
Es war eine Ehre und Freude
Im Bistum werde nun überlegt und ausgewertet, was die Erfahrungen aus drei Jahren Live-Streaming bedeuten und wie man Formate etablieren kann, die der Tatsache Rechnung tragen, dass es viele Menschen gibt, die nach anderen Wegen suchen, zusammenzukommen, zu beten und Gottesdienst zu feiern.
Ein Höhepunkt des Treffens war das gemeinsame Beten und das reale Erleben der Kapelle im Bischofshaus. „Diese Marienfigur hat mich durch Corona getragen. Jetzt sehe ich sie endlich mal real und kann sie mit meinen Händen berühren“, erzählte eine Teilnehmerin aus Steinbach im Taunus. In der Kapelle werde nun weiter jede Woche Gottesdienst gefeiert, allerdings ohne Übertragung. Die Kapelle stehe immer zum Gebet offen, wenn das Diözesanmuseum geöffnet sei. „Im Gebet bleiben wir miteinander verbunden. Es war uns eine Ehre, mit Ihnen Gottesdienst zu feiern. Und es war uns eine Freude, wahrzunehmen, dass es vielen von Ihnen so wichtig geworden ist“, sagte der Bischof zum Abschluss des Treffens.
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