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11.07.2014

Die Kapelle als Herz der Klinik

Einweihungsfeier mit Weihbischof Löhr in Bad Homburg

BAD HOMBURG. ? Viel Dank und viel Lob waren bei der Einweihungsfeier der Kapelle im Neubau der Hochtaunuskliniken am Freitag, 11. Juli, in Bad Homburg zu hören. Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes segnete Weihbischof Dr. Thomas Löhr den künstlerisch ungewöhnlich gestalteten Rundbau, der prominent am Eingang des Krankenhauses gelegen ist. Es sei gut, wenn sich eine Klinik, wenn Träger und Betreiber sich einen solchen Raum leisteten, der ja nicht mit der Krankenkasse abzurechnen sei, sagte zuvor der evangelische Dekan Michael Tönges-Braungart in seiner Predigt.  „Die Kirchen im Hochtaunuskreis sind dankbar dafür“, betonte er: Die Kapelle und der Dienst der Klinikseelsorge seien dafür da. Menschen zu erquicken und die heilsame und tröstliche Nähe Gottes erfahren zu lassen.

Leben in all seinen Farben

In einer Klinik gebe es viele Mühselige und Beladene, Angehörige zwischen Ängsten und Hoffnungen, das „Leben in all seinen Farben“ zwischen Geburt und Tod, sagte Tönges-Braungart, der auch auf die Belastungen für das Personal hinwies, das eingezwängt sei zwischen steigenden Qualitätsanforderungen und hohem Kostendruck auf der anderen Seite. Für sie alle sei dieser Ort da, der daran erinnere, „dass nicht alles machbar ist.“ Der Raum lade dazu ein, still zu werden, Sorgen und Ängste abzuladen, zu danken und zu beten, hatte zur Begrüßung bereits die katholische Krankenhausseelsorgerin Christine Walter-Klix gesagt, die zusammen mit ihren beiden evangelischen Kolleginnen, den Pfarrerinnen Margit Bonnet und Helgard Kündiger, den Gottesdienst mitgestaltete.

Bedeutung der Seelsorge

Auch Bezirksdekan Paul Lawatsch drückte seinen Dank in Richtung der politisch Verantwortlichen auf Kreis- und Landesebene sowie der Klinikleitung aus. Landrat Ulrich Krebs sprach in seinem Grußwort der Kapelle „eine zentrale Funktion“ zu, weil sie dem menschlichen Grundbedürfnis nach einem geschützten Raum nachkomme. Als das „Herz der Hochtaunuskliniken“ bezeichnete der ärztliche Direktor der Kliniken, Prof. Dr. Volker Lischke, die Kapelle. Die Klinikleitung wisse um die Bedeutung der Seelsorge und habe ihr deswegen so viel Raum gegeben. Pfarrer Werner Meuer von St. Marien wünschte den Seelsorgerinnen, dass sie „Segen sein können für die Menschen, die hier Kraft und Orientierung suchen.“

Die Kunst nimmt die Wirklichkeit auf

Für die beiden Münchner Künstler, den Bildhauer Daniel Bräg, und den Glasgestalter Thierry Boissel, war die Ausstattung der beiden Kapellen in den Kliniken in Bad Homburg und Usingen nach eigenen Worten „eine große Freude und Herausforderung“. Sie bezogen dabei in die Gestaltung der Fenster und der Prinzipalstücke ? Altar, Ambo und Tabernakelstele ? Gegenstände aus dem Behandlungsalltag mit ein: Reagenzgläser, Tablettenfläschchen, Trinkbecher und Schläuche. „Die Botschaft ist klar: Die Kunst nimmt die Wirklichkeit auf“, heißt es dazu in einer kleinen Broschüre, die in der Kapelle ausliegt und in der die Konzeption und die Umsetzung durch das Künstlerteam anschaulich erläutert wird. (rei)

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