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LIMBURG, 21.10.2022

Gewalt gegenüber Mitarbeitenden der Kirchen im Westen Kameruns

Bischof Dr. Georg Bätzing hat sich in einem Schreiben an die Bundesregierung gewandt und um Unterstützung bei einem Entführungsfall gebeten.

Bischof Dr. Georg Bätzing hat die Bundesregierung erneut auf den Krieg im Westen Kameruns hingewiesen, eine zunehmende Gewalt gegenüber den Kirchen beklagt und um konkrete Unterstützung bei der Befreiung entführter kirchlicher Mitarbeitenden gebeten. „Als Bischof von Limburg verfolge ich die Entwicklungen mit großer Sorge. Ich möchte Ihnen einen besonderen Fall der Verletzung der Menschenrechte ans Herz legen und bitte Sie nachdrücklich darum, die Ihnen verfügbaren Instrumente einer Intervention zu prüfen und zu nutzen“, schreibt er in einem Brief an Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe.

Am 16. September 2022 war die Kirche St. Mary’s in Nchang im Bistum Mamfe überfallen und anschließend niedergebrannt worden. Fünf Priester, eine Ordensfrau und drei Mitarbeitende der Pfarrei sind entführt und bis heute nicht freigelassen worden. In einem Video hatten die Entführten um Hilfe gebeten. Das Bistum Mamfe liegt, wie das Limburger Partnerbistum Kumbo, im Westen Kameruns. 
Seit 2016 tobt in Kamerun ein Konflikt zwischen der französischsprachigen Regierung und der anglophonen Minderheit Kameruns. Radikale Separatisten hatten die Unabhängigkeit des westlichen Landesteils von Kamerun ausgerufen. Durch den Konflikt haben bereits mehrere tausend Menschen ihr Leben verloren. Mehr als eine halbe Million Menschen mussten vor der Gewalt fliehen oder wurden vertrieben. Das Partnerbistum Kumbo versucht zu vermitteln und ruft zum Frieden auf. Kirchliche Vertreterinnen und Vertreter geraten aber zunehmend ins Visier radikaler Gruppen.

Ende September war das Bistum Limburg über die sich verschlechternde Sicherheitslage informiert worden. Entführungen und Lösegelderpressungen erschwerten es kirchlichen Mitarbeitenden zunehmend, ihrer täglichen Arbeit nachzugehen, hieß es in einem Schreiben. Nach einem Appell von Bischof Aloysius Abangalo Fondong aus der Diözese Mamfe hatte das Bistum Limburg Anfang Oktober für die Menschen in Kamerun sowie für den Frieden in der Region gebetet.

Zur Partnerschaft der Bistümer Limburg und Kumbo

Die Partnerschaft des Bistums Limburg mit Kumbo besteht seit 1988. In den nun mehr als 30 Jahren hat sich ein enger Kontakt zwischen den Christen in Deutschland und Kamerun auf Pfarrei, Verbands- und Diözesanebene entwickelt. Delegationen aus Limburg und Kumbo besuchen regelmäßig das jeweilige Partnerbistum. In dem aktuellen Konflikt unterstützt das Bistum Limburg seinen kamerunischen Partner auch finanziell, etwa mit einer Nothilfe für Geflüchtete.

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