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16.06.2016

Hingehen und Hinschauen

Sieben neue Pastorale Mitarbeiter werden am Samstag ausgesandt

LIMBURG.- Selfies sind in! Wer ein solches Handyfoto macht, will ein besonderes Erlebnis, das er alleine oder auch mit anderen gemacht hat, festhalten, mobil immer dabei haben, es anderen direkt zeigen können oder auch digital teilen. Ein Selfie macht man nicht für sich allein, sondern will andere am Besonderen teilhaben lassen. Hunderte solcher Selfies haben die sieben neuen Pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen zwei Jahren ihrer Ausbildung gemacht. Die Fotos sagen: Schaut her, wir hatten eine gute Zeit, wir haben viel erlebt und gelernt, wir sind zusammengewachsen und wir freuen uns, diese Erfahrungen nun weiterzugeben.

Mit einer Auswahl ihrer Selfies hat der Kurs auch seine Einladung zur Aussendungsfeier gestaltet. Die Collage zeigt ein Boot auf dem See Genezareth, einem zentralen Ort des Wirkens Jesu. Hier rief Jesus den ersten Jüngern zu: "Folge mir nach!" und hier ermutigte er sie eindringlich zum Glauben. Die Collage zeigt auch das Programm der neuen Pastoral- und Gemeindereferenten. Sie folgen ihrer Berufung und sie wollen andere zum Glauben ermutigen: Am Samstag, 18. Juni, um 10 Uhr, werden Charlotte Meister, Ilona Schlesinger, Manuel Gall, Dr. Katrin Gallegos Sánchez, Valentina Perin, Marina Thebbe und Michael Wiesel von Weihbischof Manfred Grothe, dem Apostolischen Administrator im Bistum Limburg, im Hohen Dom zu Limburg feierlich ausgesandt.

Eine Zeit, die sich gut angefühlt hat

"Wir wollen uns mit unseren Charismen, mit unseren Persönlichkeiten und Fähigkeiten in die Kirche einbringen", erklärt Dr. Katrin Gallegos Sánchez. Dieser Wunsch ist bei allen sieben deutlich zu spüren. Sie wollen mitwirken, mitgestalten und mithelfen am Reich Gottes zu bauen. "Das Wort Gottes ist uns wichtig und in den vergangenen Jahren immer zentraler für unsere Berufung und unseren Dienst geworden", sagt Manuel Gall. Es trage in allen Lebenssituationen. "Das Wort Gottes und das gemeinsame Gebet haben uns geholfen, als Kurs zusammenzuwachsen", ergänzt Charlotte Meister und fügt mit einem Lächeln hinzu: "Gut, dass es das Stundengebet auch als App für das Smartphone gibt". In den beiden Jahren der Ausbildung sei es auch darum gegangen, der eigenen Berufung nachzuspüren und zu erleben, ob das Berufsbild der Seelsorgerin und des Seelsorgers passt. Es passt und das, obwohl die sieben ganz unterschiedliche Zugangswege zu ihrem künftigen Beruf haben. Ilona Schlesinger und Dr. Katrin Gallegos Sánchez studierten zunächst Betriebswirtschaft, Charlotte Meister Sozialwissenschaft. Manuel Gall wirkte nach dem Theologiestudium zunächst in der Männerpastoral, unterrichtete dann katholische Religion und war später im Bischöflichen Ordinariat tätig. Valentina Perin, Marina Thebbe und Michael Wiesel schlossen nach dem Abitur direkt das Theologiestudium an.

"Wir mussten zu Beginn unserer Ausbildungsphase erst einmal eine neue Rollensicherheit gewinnen. Wir waren alle ehrenamtlich aktiv im Gemeindeleben eingebunden und wechselten dann in die Hauptamtlichkeit", erinnert sich Charlotte Meister. Eine große Bereicherung für den Kurs war die Teilnahme an der Heilig-Land-Wallfahrt des Bistums. Dort werde das Evangelium lebendig und jeder Stein atme Geschichte. "Die vergangenen zwei Jahre haben sich einfach gut und sinnvoll angefühlt", resümiert der Kurs.

Motivator, Coach, Förderer und Seelsorger

Von Resignation ist bei den sieben mit Blick auf die veränderte Situation und den Strukturprozess in der Pastoral nichts zu spüren. Es brauche einen realistischen Blick auf das, was ist. Und es brauche den Mut, Schwer- und Leichtpunkte zu setzen. "Wir wollen in unsere neuen Pfarreien hingehen, hinschauen und uns auf den Ort einlassen", sagen die jungen Seelsorgerinnen und Seelsorger. Für sie es ist es wichtig, Ehrenamtliche zu begleiten, ihr Charisma und ihre Sendung aufgrund von Taufe und Firmung zu fördern und ihnen zu helfen, sich zu entfalten. "Aufbrüche sind lokal möglich. Es gilt Visionen zu entwickeln und deutlich zu machen, dass Kirche nicht nur hauptamtlich ist", erklären die sieben. In diesem Sinne verstanden wollen sie Motivatoren, Coaches, Förderer und Seelsorger sein. (StS)

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