16.03.2013
Liebe - Hingabe - Leidenschaft
LIMBURG - Der Dienst der Diakone in der Kirche ist immer ein Dienst der Liebe, der Hingabe und der Leidenschaft. Dies hat Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst am Samstag, 16. März, bei der Diakonenweihe im Hohen Dom zu Limburg betont. Durch Handauflegung und Gebet weihte der Bischof von Limburg Frank Fieseler (33), Robert-Jan Ginter (27), Wojciech Kaszczyc (27), Peter Koval?in (27), Rados?aw ?ydkowski (28) und Michael Weber (27) zu Diakonen.
Nachfolge Christi beginne in Diakonie und in Liturgie mit der Entdeckung, dass Gott zuerst am Menschen handle. Der Sohn Gottes schenke seine Liebe und habe sein Leben für die Menschen hingegeben. "Wer sich die Hingabe Jesu schenken lässt, wird wachsam und einfühlsam für die Not der Menschen unserer Tage", so der Bischof. Wer von der Liebe Christi berührt worden ist, werde bewegt, sich selbst zu geben. "Ihre Berufung zum Diakon und zum Priester wird heute zur Antwort Ihres Lebens. Sie lassen sich mit allen Kräften in den Dienst der Kirche, in den Dienst an den Menschen stellen", sagte der Bischof zu den sechs neuen Diakonen. Berufung und Nachfolge seien immer auch eine Provokation, die mit der Passion, mit dem Leiden Christi, und mit Leidenschaft verbunden sei. Das Leiden Jesu sei die Tür zu Ostern. Die Tür zu einem neuen Aufbruch in der Kirche und zu einer Nachfolge, die Bedrängnis und Bewährung, Bewegung und Befreiung mit einschließe. Das Leiden sei der Weg der Verwandlung und ohne Leiden verändere sich nichts.
Der Bischof blickte in seiner Predigt auch auf das Zeugnis der Lübecker Märtyrer und der Märtyrer von Pratulin in Ostpolen, zu denen die neuen Diakone eine enge geistliche Verbindung haben. Die Glaubenszeugen wurden 1943 von den Nationalsozialisten und 1874 von Truppen des Zaren Alexander II. wegen ihres Glaubens und ihrer Liebe zur Liturgie hingerichtet. "Die gelebte Passion dieser Märtyrer war für die Welt eine Provokation", so Tebartz-van Elst. Weil sie selbst die Liebe Christi ergriffen habe, konnten sie ihr Herz öffnen und ihre Hände ausstrecken. "Was Menschen immer packt, ist eine Liebe die alles gibt, weil sie noch mehr empfangen hat. Das ist die Grundbewegung des Diakonates in der Kirche", sagte der Bischof. Leidenschaft erwachse aus der Liebe, die Gott schenke. Passion sei deshalb das Profil des Diakons und damit auch aller Ämter und Dienste in der Kirche.
Die sechs jungen Diakone haben sich mehrere Jahre intensiv auf ihre Weihe vorbereitet. Im kommenden Jahr wollen sie am Pfingstfest die Priesterweihe empfangen: Frank Fieseler wird als Diakon im Pastoralen Raum Oestrich/Winkel/Eltville/Wallufthal tätig sein. Er wurde am 11. Januar 1980 in Limburg geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Lubentius in Limburg-Dietkirchen. Nach der Schulausbildung machte er zunächst eine Ausbildung bei der Stadt Frankfurt. Später war er im Ordnungsamt der Stadt Limburg tätig. Robert-Jan Ginter wird als Diakon im Pastoralen Raum Elz/Offheim tätig sein. Er wurde am 31. Mai 1986 in Braunschweig geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Bernward in Braunschweig. Der Pastorale Raum Bad Camberg wird die neue Wirkungsstätte von Wojciech Kaszczyc. Er wurde am 9. Mai 1985 in Siedlce in Polen geboren. Seine Heimatpfarrei ist Heilig Geist in Siedlce. Peter Koval?in wird im Pastoralen Raum Montabaur leben und arbeiten. Er wurde am 20. Januar 1986 in Trebisov in der Slowakei geboren. Seine Heimatgemeinde ist Hl. König Stephan von Ungarn in Parchovany. Rados?aw ?ydkowski wirkt künftig im Pastoralen Raum Wiesbaden-City. Er wurde am 22. August 1984 in Siedlce in Polen geboren. Seine Heimatpfarrei ist Selige Märtyrer von Pratulin in Siedlce. Im Pastoralen Raum Wetzlar-Süd wird Michael Weber als Diakon arbeiten. Er wurde am 4. Juni 1985 in Offenbach am Main geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Thomas Morus in Obertshausen. Wojciech Kaszczyc, Rados?aw ?ydkowski und Peter Koval?in stammen aus der polnischen Diözese Siedlce und aus dem slowakischen Bistum Ko?ice, einem Partnerbistum der Diözese Limburg. Die drei Theologen sind von ihren Bischöfen für die Ausbildung und den Dienst als Diakon und Priester im Bistum Limburg freigestellt worden. (StS)
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