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FRANKFURT, 23.10.2018

Schumann-Preis 2018: Mehr als Musikerziehung und Chorgesang

Eine Schule für Musikerziehung und Chorgesang, und damit eine Schule fürs Leben: Die Leiter der Domsingschule erhalten den Schumann-Preis.

Für ihre besonderen musikerzieherischen Leistungen sind der Frankfurter Dommusikdirektor Andreas Boltz und die Domkantorin und Leiterin der Domsingschule Bjanka Ehry mit dem Schumann-Preis 2018 geehrt worden. Die Robert-Schumann-Gesellschaft Frankfurt am Main e.V. verleiht den mit 10.000 Euro dotierten Preis alle zwei Jahre. Die Domsingschule erhält damit eine besondere Anerkennung ist für ihr Angebot, das sich an Kinder und Jugendliche in der internationalen Großstadt richtet.

Dommusikdirektor Andreas Boltz begründete 2011 das strukturelle und pädagogische Konzept der Frankfurter Domsingschule und wurde von Anfang an als Chorleiter kompetent von Bjanka Ehry unterstützt. Im Sommer 2017 übernahm sie die Verantwortung als Leiterin der Domsingschule, die Kindern aller Konfessionen und Ethnien ab dem dritten Lebensjahr eine altersgerechte musikalische Grundausbildung gibt; später folgt neben der Stimmausbildung eine intensive Chorarbeit. Die Kinder lernen mit diesem Konzept Musik nicht nur als Zuhörer kennen, sondern sind auch selbst musikalisch tätig mit dem Instrument, das jedem Menschen eigen ist - der menschlichen Stimme. Die Erfahrung des Singens und dann nach gemeinsamer Anstrengung das Erfolgserlebnis eines Konzertes stellen für Kinder und Jugendliche eine große Bereicherung dar.

„Die Frankfurter Domsingschule ist nicht nur eine Schule in Sachen Musik und Chorgesang, sondern eine Schule fürs Leben,“ betonte Hans-Jürgen Hellwig, Vorsitzender der Robert-Schumann-Gesellschaft Frankfurt am Main, bei der feierlichen Preisverleihung am Freitag, 19. Oktober, im Kaisersaal des Römers . Hellwig hatte die diesjährigen Preisträger des Schumann-Preises vorgeschlagen und war mit seinem Votum vom gesamten Vorstand unterstützt worden. Die Arbeit der Frankfurter Domsingschule – sie zählt derzeit knapp 300 Schülerinnen und Schüler – ist nach Hellwigs Worten in ihrer Arbeit "am Puls der Musikerziehung in Frankfurt".

Der Schumann-Preis für besondere musikerzieherische Leistungen wurde 2012 ins Leben gerufen. Die bisherigen Preisträger waren Felix Koch für das Projekt Primacanta – jedem Kind eine Stimme, Clemens Greve für seine musikerzieherische Arbeit bei der Frankfurter Bürgerstiftung und Tobias Henn, der Initiator des „Pegasus-Programms“ der Alten Oper für Kinder. Finanziert wird der Schumann-Preis von Anfang an zum größten Teil von der Dr. Marschner-Stiftung und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. Die Preisträger müssen das Preisgeld für musikerzieherische Aktivitäten einsetzen. Der Preis dient also einem doppelten Zweck, der Auszeichnung für besondere musikerzieherische Leistung und der Förderung weiterer musikerzieherischer Aktivitäten.

Robert-Schumann-Gesellschaft Frankfurt

Die Robert-Schumann-Gesellschaft Frankfurt am Main e.V. wurde am 6. Juli 1956 gegründet, wenige Wochen, bevor sich der Todestag von Robert Schumann zum 100. Male jährte. Zu den Gründern gehörten neben der Museums-Gesellschaft maßgebende Persönlichkeiten des Frankfurter Musiklebens, darunter der Arzt, Medizinprofessor und Stadtverordnete Max Flesch-Thebesius und der Pianist Professor Erich Flinsch. Die Gesellschaft verstand sich als Ergänzung der 1920 gegründeten Robert-Schumann-Gesellschaft in Zwickau, die nach 1945 ihre Aktivitäten hatte stark einschränken müssen.

Frankfurt hatte für die Familie Robert Schumann eine besondere Bedeutung. Unter dem Eindruck eines Konzertes von Niccolò Paganini im Jahre 1830 in Frankfurt entschloss sich Robert Schumann, das Jurastudium aufzugeben und sein Leben der Musik zu widmen. Seine Werke wurden vom Frankfurter Publikum begeistert aufgenommen. Seine Frau Clara hat oft und gerne in Frankfurt konzertiert, zum ersten Mal 1831/1832 als zwölfjähriges Mädchen. Von 1878 bis zu ihrem Tod 1896 lebte sie in Frankfurt und wirkte als erste Klavierlehrerin am neu gegründeten Dr. Hoch'schen Konservatorium.

Ziel der Gesellschaft ist es, im Sinne von Robert Schumann die Musik zu pflegen, das Verständnis von Musik zu fördern und die Liebe zur Musik zu wecken. Wichtig ist ihr dabei die Förderung junger Künstler.

Alljährlich werden zudem sechs Kammermusikkonzerte in den Monaten Oktober bis April in der Villa Bonn, Siesmayerstraße 12, 60323 Frankfurt am Main veranstaltet.

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