50 Bibeln für die Sonntagsschule
50 Bibeln für die Sonntagsschulkinder: Die Abteilungen Erwachsenenbildung und Religionspädagogik im Bistum Limburg unterstützen mit dieser Spende die syrisch-orthodoxe St. Jesaja-Gemeinde in Wiesbaden. Dr. Frank van der Velden, Studienleiter für interreligiöse Bildung beim Diözesanbildungswerk verwies bei der Übergabe der Bibeln am Dienstag, 8. Januar, auf die guten Beziehungen zwischen der Gemeinde und dem Bistum. So wurden in der Vergangenheit unter anderem gemeinsam Projekte in der Bildungsarbeit mit Geflüchteten realisiert. Im September war die St. Jesaja-Gemeinde Veranstaltungsort eines Studientages für pastorale Mitarbeiter zur Stärkung ihrer interkulturellen und interreligiösen Kompetenz.
Seit 2014 ist die Gemeinde stark geprägt durch ankommende Flüchtlinge, so dass ein wesentlicher Teil der Gemeindeaufgaben in der Flüchtlingsbetreuung und im Religionsunterricht in einer regelmäßigen Sonntagsschule liegt. Unter anderem wird den Kindern hier auch die aramäische Sprache vermittelt, die im Gottesdienst verwendet wird.
Die Gemeinde hat ein Einzugsgebiet, das weite Teile von Rheinland-Pfalz mit umfasst. Regelmäßig kommen mehr als 300 Gläubige zum Gottesdienst. Die Sonntagsschule wird von rund 50 Kindern besucht, die unter der Leitung ihres Lehrers Artin Kaplan zu Weihnachten vor mehr als 500 Besuchern ein Krippenspiel in aramäischer Sprache aufführten.
Die syrisch-orthodoxe St. Jesaja-Gemeinde Wiesbaden geht auf die Migration von Menschen aus dem syrisch-türkischen Grenzgebiet in den 90er Jahren zurück. Bis 2016 war die Gemeinde in St. Maria und Herz Jesu in Biebrich zu Gast und feierte dort sonntags ihre Liturgie. Im Juli 2016 konnte die neu erbaute St. Jesaja – Kirche in Dotzheim (Willi-Juppe-Straße) geweiht werden, unter Anwesenheit des Patriarchen Afrem II.
Die Kirchen des Orients „kommen uns mit den Geflüchteten und Migrierten im Wortsinne nahe“, sagt van der Velden. Er hat zu diesem Themenkreis für das Diözesanbildungswerk Vortragsformate entwickelt, die sich zweisprachig in arabischer (oder eritreischer) und in deutscher Sprache an ein gemischtes Publikum von deutschen und geflüchteten Christen aus dem Orient wenden. Im vergangenen Jahr wurde das Format mehrfach mit Erfolg verwirklicht.
Die katholische Kirche engagiert sich auch für andere Gemeinden des christlichen Orients in Wiesbaden. Die koptisch-orthodoxe Gemeinde St. Georg und St. Mauritius ist nach St. Mauritius umgezogen, wo sie am Samstag, 12. Januar, Eröffnung feiert. In St. Michael hat eine eritreische Gemeinde Gastrecht. Anderen Gemeinden sind Zuschüsse für ihre Sprach- und Integrationskurse gewährt worden.