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Citypastoral 2.0 - Punctum wird 30

Ehemaliger Kirchenladen i-Punkt feiert Jubiläum mit ökumenischer Andacht
Citypastoral 2.0 - Punctum wird 30
Citypastoral 2.0 - Punctum wird 30
Der Kirchenladen i-Punkt startete 1992 in der Ladenzeile unterhalb der Liebfrauenkirche. 1997 zog er an seinen jetzigen Standort. © Katholische Stadtkirche Frankfurt

Als der Kirchenladen i-Punkt 1992 startete, unterschied sich das Konzept sehr von dem, was heute an citypastoraler Arbeit in der Innenstadt läuft. Zunächst war der Kirchenladen in der Ladenzeile unterhalb der Liebfrauenkirche untergebracht, 1997 zog er in den Neubau am jetzigen Standort. Dorothée Mann leistete die Aufbauarbeit, kurz danach übernahm Ursula Sauter und führte den i-Punkt viele Jahre lang. „Im ursprünglichen Konzept des i-Punkt […] hatte der Kirchenladen die Funktion, einen Erstkontakt herzustellen - und wenn nötig - herauszufinden, welche anderen Institutionen den Besuchern helfen könnte“, schreibt Chronist und Historiker Maximilian Röll in der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Gesamtverbandes.

„Man muss die Stadt lieben“

2013/14 wurde der Kirchenladen unter der Leitung von Patricia Nell umgebaut und vor allem modernisiert, bekam einen neuen Namen und auch inhaltlich ein neues Konzept. „Wir verstehen uns nicht als Gegenentwurf zur lauten und hektischen Stadt, so wie sich Kirche früher oft gesehen hat, sondern sind ein Teil von ihr“, sagt Stefan Hoffmann. „Im Leben der Stadt finden wir die Anknüpfungspunkte für unsere Arbeit.“ Für ihn steht fest: „Man muss die Stadt lieben, denn es ist unsere Aufgabe, mit der Stadt zu schwingen.“ Im Guten wie im Schlechten, im Schönen wie im Problematischen, das in der Innenstadt nun einmal allgegenwärtig ist.

Oft kommen auch Wohnsitzlose und psychisch auffällige Menschen ins punctum – Zielgruppen, an die sich die Angebote von punctum nicht originär richteten. „Bei uns kommen die verschiedensten Leute durch die Tür mit den verschiedensten Anliegen – und manchmal müssen wir da auch Grenzen setzen.“ Zählen tut er die Besucherinnen und Besucher übrigens nicht: „Wir machen Seelsorge, keine Zählsorge.“

Hoffmann begeistern Ideen wie der Stadtpilgerweg, der säkulare Orte einbindet, statt nur von Kirche zu Kirche zu führen. Die Arbeit des Punctum versteht er nicht als defizitorientiert: „Zu uns kommt man nicht nur, wenn man ein Problem hat. Wir möchten auch denen, die einfach vorbei laufen, ein positives Angebot machen, das sie interessiert.“ Offen auf die Menschen zugehen, statt sie zu bevormunden – da habe die katholische Kirche in den letzten Jahren viel dazugelernt, findet Hoffmann. Seine persönliche Motivation und Inspiration ist eine hohe: „Wir wollen etwas von der Menschenliebe und Großzügigkeit Gottes erfahrbar machen“, sagt der Theologe. Und dafür steht er jeden Morgen gerne wieder auf.

Das Punctum feiert sein 30-jähriges Bestehen am Donnerstag, 29. September, mit einer Andacht, die um 16 Uhr in der Alten Nikolaikirche auf dem Römerberg beginnt und in der Liebfrauenkirche endet. Der ökumenische Aspekt ist dem Team wichtig, immerhin ist das Punctum auch in der Ökumenischen City-Kirchen AG vertreten und so im dauerhaften Gespräch mit den – katholischen wie evangelischen – Innenstadtkirchen drumherum.

Das Punctum und der Gesamtverband

Der Gesamtverband der Katholischen Kirchengemeinden in Frankfurt und der Kirchenladen, das heutige Punctum, sind seit der Gründung 1992 eng miteinander verbunden. Die Trägerschaft wurde zunächst zu gleichen Teilen von der Diözese und vom Gesamtverband wahrgenommen. Nach dreijähriger Erprobungsphase wurde beschlossen, das Projekt dauerhaft fortzuführen. Dabei kam es auch zu einer Umstrukturierung: Das Bistum beschloss, sich aus der Finanzierung größtenteils zurückzuziehen. Weil die Stadtkirche das Projekt aber fortführen wollte, sprang der Gesamtverband ein und wurde zum alleinigen Träger. Der Gesamtverband finanziert das Verwaltungspersonal sowie die wesentlichen laufenden Sachkosten. Das pastorale Personal wird weiterhin vom Bistum Limburg finanziert. Außerdem stellt der Gesamtverband seit 2012 Büroflächen in der Liebfrauenstraße 4 im dritten Stock zur Verfügung.

Quelle: Festschrift „100 Jahre Gesamtverband der Katholischen Kirchengemeinden in Frankfurt am Main“ von Maximilian Röll

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